Eigentlich wäre das Thema schon ein alter Hut. Da aber nach zwei Jahrzehnten das Projekt „Radweg durch die Lieserschlucht“ noch immer nicht realisiert wurde, wurde im Spittaler Gemeinderat am Mittwoch munter darüber weiterdiskutiert. Anlassfall war der Tagesordnungspunkt 14. Beschlossen werden sollte eine Vereinbarung mit dem Land Kärnten für eine Verstärkung an einem kleinen Teil der Kragplatten, die für die Errichtung des 3,5 Meter breiten Radweges zwischen Seeboden und Spittal notwendig sind. Das Land als Projektant hat dafür allerdings Mehrkosten von rund 23.900 Euro netto errechnet. Wie hoch der Anteil der Gemeinde sein wird, steht allerdings noch nicht fest und muss erst verhandelt werden.

„Warum ist das notwendig?“, fragte Grüne-Gemeinderat Johannes Tiefenböck in Hinblick auf die derzeit angespannte finanzielle Situation der Stadtgemeinde. „Im Falle einer Hochwasserkatastrophe könnte dadurch die Lieser mit einem bis zu 40 Tonnen schweren Lkw gewartet werden“, erklärte daraufhin Günther Wolligger, Abteilungsleiter der Abteilung 4 für Hochbau und Stadtentwicklung.

Die Vereinbarung wurde schließlich einstimmig beschlossen. Sie war notwendig, damit das Land den nächsten Bauabschnitt beim Rechnungshof einreichen kann. Das soll auf Anfrage der Kleinen Zeitung beim Land demnächst passieren.

„Schloss Porcia muss das Ziel sein“

Für Diskussion im Gemeinderat sorgte allerdings auch noch die künftige Streckenführung. „Wir wollen wissen, wie es generell mit dem Radweg weitergeht. Wird er, wie von uns gefordert, zum Neuen Platz führen? Bei der Variante zum Volpini-Areal hinunter und wieder hinauf in die Innenstadt würden uns die Radler nämlich abhanden kommen. Außerdem wäre das wenig attraktiv“, meinte Stadtrat, Landtagsabgeordneter Christoph Staudacher (FPÖ). Gemeinderat Gerd Sagmeister (SPÖ) forderte, dass der zuständige Ausschuss in die Variantenplanung miteingebunden wird. „Das Schloss Porcia muss das Ziel sein“, unterstrich er erneut. Allerdings würde es bei dieser Variante Hindernisse geben. Für die Streckenführung zum Schloss müssten neben der Straße zwei bis drei bewohnte Häuser abgerissen werden, was laut vorherigen Gutachten in Bezug auf die dadurch entstehenden Mehrkosten nicht verhältnismäßig wäre.

Auf Anfrage der Kleinen Zeitung am Donnerstag bei Volker Bidmon, Leiter der Abteilung 9 des Landes, die mit dem Radwegprojekt betraut ist, heißt es: „Wir arbeiten in enger Abstimmung mit der Stadt Spittal. Ziel ist ein Lückenschluss zum R1, welche Variante es schließlich sein wird, wird gerade noch geprüft.“ Den genauen Zeitplan und die Gesamtkosten des Projektes will das Land erst veröffentlichen, wenn die Prüfung des Rechnungshofes abgeschlossen ist,