Vielen Autofahrern mag aufgefallen sein, dass man seit Kurzem zwischen Gmünd und Seeboden auf der A 10 (Tauernautobahn) nur noch maximal 100 km/h fahren kann. „Es gab zu viele unterschiedliche Geschwindigkeiten, daher verordnete das Ministerium ein einheitliches Tempo“, sagt Walter Mocnik, Sprecher der Asfinag. Er bezieht sich auf den Baustellenbereich „Steinbrückenbach-Brücke auf der A 10, Höhe Seeboden. Bekanntlich wird hier eine 600 Meter lange Brücke in einem Zeitraum von über vier Jahren neu gebaut, was zur Verlegung des Verkehrs auf die Fahrbahn in Fahrtrichtung Salzburg geführt hat. Seit dem Baustart im März herrschten zwischen Gmünd und dem Knoten Spittal-Millstätter See auf einer Länge von nur wenigen Kilometern die Limits 60, 80, 100 und 130 km/h.

„Zur Harmonisierung des Verkehrs“

„Zur Harmonisierung und Verflüssigung des Verkehrs wurde daher außerhalb des Baustellenbereichs Tempo 100 festgelegt“, so Mocnik weiter. Er sagt, dass es durch eine weitgehende, gleiche Geschwindigkeit flüssigeren Verkehr gebe, vorausgesetzt die Verkehrsteilnehmer halten sich daran. Das beste Beispiel sei eine Section Control. Die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten so gut wie alle Verkehrsteilnehmer ein und das führt zu einem flüssigeren Verkehr.

Die Autobahnbrücke über den Steinbrückenbach wird neu gebaut
Die Autobahnbrücke über den Steinbrückenbach wird neu gebaut © KK/ASFINAG

Konkret lauten die Beschränkungen wie folgt: Tempo 100 herrscht in Fahrtrichtung Villach von der Anschlussstelle Gmünd über die Einhausung Trebesing, im Baustellenbereich herrschen 60 und 80. Erst ab dem Knoten Spittal-Millstätter See herrscht eine Geschwindigkeit von 130 km/h. In Richtung Salzburg herrschen ab dem Knoten 100 km/h, während der Wintermonate können im Baustellenbereich 80 km/h gefahren werden. Im Anschluss, inklusive Einhausung Trebesing, herrscht Tempo 100, danach können in Richtung Gmünd wieder 130 km/h gefahren werden.

Anhebung der Brücke erst im Februar 2024

Das Spektakuläre am Neubau ist, dass die bestehende Brücke mit hydraulischen Seilhebevorrichtungen rund sieben Meter angehoben wird. „Diese Methode der ausführenden Arbeitsgemeinschaft ist in dieser Dimension in Österreich eine Premiere und bautechnisch eine Herausforderung“, sagte Asfinag-Projektleiter Josef Heiß im September dieses Jahres gegenüber der Kleinen Zeitung. Die Bauweise hat zwei Vorteile. Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden ist sie kostengünstiger und deutlich nachhaltiger in der Umsetzung. Heiß: „Das alte Tragwerk wird als Rüst- und Stützkonstruktion verwendet, damit erspart man sich den An- und Abtransport eines speziell gefertigten Rüstträgers. Wir brauchen also fast 1000 Tonnen weniger Stahl und sparen somit viele zusätzliche Materialtransporte.“ Die für Ende November anvisierte Anhebung der Brücke wird nun laut Mocnik auf Februar 2024 verschoben. Die Asfinag investiert rund 70 Millionen Euro in das Projekt.