Das vergangene Wochenende mit Krampuslauf und After-Show-Party hätten sich die „Sachsenburger Partl“ wohl anders vorgestellt. Anstatt Fotos und Videos vom Brauchtumsevent zu posten, veröffentlichten sie am Montag auf ihrer Facebook-Seite einen „Zeugenaufruf“. „Eigentlich würden wir gerne Fotos und Videos von unserem Event posten. Jedoch hat ein Vorfall unser Fest überschattet. (…) Sollte jemand diesbezüglich einen zweckdienlichen Hinweis geben können, so möge er sich bitte bei uns melden“, heißt es in dem Posting.

Nach dem Lauf mit rund 300 Krampussen und rund 2000 Besuchern kam es gegen Samstagmitternacht im Partyzelt zu einem gewalttätigen Übergriff auf eine Besucherin. Details dazu sind nicht bekannt, zu der besagten Uhrzeit sollen sich noch rund 900 Gäste im Partyzelt aufgehalten haben. Laut der Bartlgruppe wurde die 43-jährige Sachsenburgerin „vermutlich mittels Faustschlag schwer im Gesicht verletzt und musste nach zahlreichen Brüchen operativ behandelt werden“. Die Besucherin selbst könne sich an nichts mehr erinnern, heißt es, deshalb suche man nun nach Zeugen.

Die Polizei bestätigt den Vorfall. „Es hat eine Amtshandlung gegeben, weil eine Person von einem bisher unbekannten Täter schwer verletzt worden ist und danach mit dem Rettungsdienst in das Krankenhaus Lienz gebracht werden musste“, sagt Lisa Sandrieser von der Pressestelle des Landespolizeikommandos. Die Ermittlungen laufen nun auf Hochtouren.

Die Bartlgruppe schließt aus, dass es sich bei dem Täter um eines ihrer Mitglieder handelt. Sie befürchtet ob des Vorfalls, dass das Brauchtum nun in ein schlechtes Licht gerückt werden könnte, und versucht nun zu sensibilisieren. „Kleinere Rangeleien hat es natürlich schon öfters gegeben, aber dass eine Gewalt dieses Ausmaßes auf eine Frau ausgeübt wird, ist heftig und darf nicht geduldet werden“, appelliert Vereinsobmann Marco Strauss.