"Was wird denn hier gebaut?“, dürften sich viele Lenker, die entlang der Drautalstraße (B 100) im Gewerbegebiet Steinfeld vorbeifahren, fragen. Es handelt sich um eine Abfüllanlage, mit deren Bau vor wenigen Wochen begonnen wurde. Diesbezügliche Pläne verfolgt Till Westberg, Geschäftsführer der „Drautaler Quellenbetriebe GmbH“, seit sieben Jahren. Aus dem ursprünglichen Standort in Bruggen, Gemeinde Greifenburg, wurde aus widmungstechnischen Gründen nichts, Anfang des Jahres gab der deutsche Unternehmer bekannt, sein Projekt nach Steinfeld zu verlagern.
Dem Vorhaben ist man nun einen Riesenschritt näher gekommen. Bebaut wird ein Areal mit einer Größe von 8000 Quadratmetern. Es entstehen dort eine Produktionshalle, Büros und Parkplätze. Investiert werden rund 15 Millionen Euro, 22 Arbeitsplätze sollen geschaffen werden und die Inbetriebnahme der Anlage soll im Herbst 2024 erfolgen. Im ersten Schritt wird Tafelwasser in 0,6 Liter fassenden RPT-Flaschen, es handelt sich dabei um recyceltem Kunststoff, abgefüllt.
Herangezogen wird zunächst das Wasser aus dem Leitungsnetz, später auch jenes aus der Reserve-Trinkwasserquelle der Gemeinde Steinfeld. Dafür wurde ein Dienstbarkeitsvertrag abgeschlossen, wonach das Wasser so lange bezogen werden kann, so lange die Gemeinde mit der bestehenden Wasserversorgung das Auslangen findet. Die Drautaler Quellenbetriebe werden das Wasser ausschließlich exportieren, vorerst nach China und Indonesien, später könnten Mexiko und Israel folgen. Man wolle laut Westberg mit den österreichischen Produzenten nicht in Konkurrenz treten. Das Flaschendesign ist so ausgerichtet, dass 90 Prozent des Platzes in den Kartons ausgefüllt werden, um nicht unnötig Luft zu transportieren.
Langfristiges Ziel ist die Abfüllung von Heilwasser
Die Reservequelle in der Schattseite Steinfelds müsse zunächst saniert und das Wasser in einer rund 800 Meter langen Edelstahl-Rohrleitung in die Abfüllanlage transportiert werden. Laut Westberg würde die Wasserqualität allen Anforderungen für Mineralwasser entsprechen. Langfristiges Ziel ist aber die Abfüllung des sulfat-, magnesium- und kaliumhaltigen Heilwassers aus der sogenannten Wulzquelle in Bruggen. Diese wurde von der Gesellschaft 2018 erworben.
Zurück ins Gewerbegebiet: Hier befindet sich die Abfüllanlage in guter Gesellschaft mit dem Brettschichtholzproduzenten Theurl, Holzbau Tschabitscher und einer Reihe kleinerer Gewerbebetriebe. Steinfelds Bürgermeister Ewald Tschabitscher sagt, dass es aktuell keine verfügbaren Gründe mehr gibt: „Das örtliche Entwicklungskonzept soll demnächst überarbeitet werden. Südlich des Sportplatzareals könnten noch zwei bis drei Hektar Gewerbeflächen geschaffen werden. Vorgespräche mit den Grundbesitzern haben bereits stattgefunden.“
Regionale Firmen wickeln Bau ab
Westberg freut sich, mit vielen heimischen Firmen, die den Bau der Produktionsstätte abwickeln, zusammenarbeiten zu können: „Die Anlagen für die Wasserabfüllung werden allerdings von der deutschen Krones AG, dem Weltmarktführer für Abfülltechnik, geliefert.“