Der Skibetrieb auf der Koralpe ist gesichert, wie die Gesellschafter der "Koralm Schi GmbH" am 28. September bei einem Pressegespräch bekannt gaben. Saisonstart ist am 1. Dezember - sofern das Wetter mitspielt. "Es werden alle Schlepplifte in Betrieb gehen, die Burgstallofenbahn jedoch nicht", sagte Notar Franz Stenitzer, einer der zehn Gesellschafter: "Der neue Bestandsvertrag mit der IF Forstverwaltung von Ingrid Flick wurde auf unbestimmte Dauer abgeschlossen, beiderseits jedoch verbindlich für drei Jahre, damit wir Rechtssicherheit haben und planen können. Über die vertraglichen Details wurde Stillschweigen vereinbart."
Sessellift geht nicht in Betrieb
Die Sesselliftbahn werde aus Personal- und Kostengründen nicht in Betrieb gehen. "Wir bräuchten zwei technische Betriebsleiter mit Sonderausbildung und der Winterbetrieb würde uns 300.000 Euro mehr kosten. Erstens bekommen wir niemanden mit so einer Ausbildung und zweitens würden wir niemals das erwirtschaften, was uns der Betrieb des Sesselliftes kosten würde", sagte Stenitzer. Technisch sei der Lift intakt. "Man könnte ihn morgen einschalten", so Stenitzer. Gerüchte, dass der Sessellift abgetragen wird, dementiert er: "Die Burgstallofenbahn wird jetzt einmal nicht abgetragen. Wir hoffen, dass der Sessellift wieder einmal in Betrieb gehen wird. Aber in dieser Saison bestimmt nicht", so Stenitzer. Daher gelangen die Skifahrer auch nicht direkt zur urigen Ofenstub'n, die ab 1. Dezember eine neue Pächterin hat: "Tourengeher kommen sehr wohl dort hin."
Bis zum Saisonstart müssen die zehn "beherzten Gesellschafter, die den Hausberg retten wollen", einiges investieren. "Aufgrund von behördlichen Auflagen muss der Speicherteich saniert und die Bergstationen müssen erneuert werden. Auch ein neues Pistengerät muss angekauft werden", zählte Unternehmer Helmut Karner auf. Gesellschafter Albert Stückler vom Skiclub Eitweg/Koralpe sprach von einer sechsstelligen Summe, die investiert werden muss.
"Übergangslösung"
"Wir sehen das als Übergangslösung und hoffen, dass sich ein Investor findet, der das Skigebiet weiterentwickelt", betonte Stenitzer. Interessenten und Verhandlungen gebe es, mehr wolle der Gesellschafter dazu nicht sagen. Ein Problem am Hausberg der Wolfsberger seien die fehlenden Betten. Auf 300 bis 350 Betten kommt man, wenn man das Hotel Koralpe und die Ferienhäuser zusammenzählt, die zur Vermietung stehen. Ein Teil der Ferienhäuser ist immerhin im Privatbesitz und wird nicht vermietet. "Wir haben zu wenig Betten, daher ist der Umsatz überschaubar. Wir bräuchten zusätzlich noch 500 Betten auf der Koralpe", sagte Stückler. Dann könne auch mit den Tageskarten kalkuliert werden "und wir könnten in einen neuen Lift und die Beschneiung investieren", so Stückler.
Auf Naturschnee ist das Skigebiet weiterhin beim Wasserhanglift angewiesen - immerhin wird dort nur der untere Teil beschneit. "Im oberen Teil haben wir nur Schneefangzäune und hoffen auf genügend Naturschnee. Immerhin ist der Wasserhanglift das Herz des Skigebietes und die Skifahrer standen im Winter Schlange, wenn der Lift in Betrieb war. Wir werden also alles daran setzen, damit der Wasserhanglift geht", erklärte Karner.
Tageskarte um 38,50 Euro
Die Tageskarte für Erwachsene wird von 35 auf 38,50 Euro erhöht, die für Kinder von 18,50 auf 20 Euro. "Wir sind ein Familienskigebiet und bei den Preisen moderat. Außerdem bieten wir Damen jeden Montag die Tageskarte zum Sonderpreis von 20 Euro an und jeden Dienstag bekommen Senioren die Tageskarte um 20 Euro", fügte Karner hinzu.
Für Schulen bietet die Koralpe weiterhin die Skitage an - mit 8 Euro für die Kinderskikarte pro Tag, die Ausrüstung kann für die Dauer von drei Tagen um 30 Euro bei Intersport Tatschl ausgeliehen werden. Bei den Skikursen mit Übernachtung schaut es hingegen schlecht aus. Immerhin ist das Hotel Koralpe mit seinen 120 Betten direkt beim Parkplatz des Skigebietes schon jetzt bis Mitte März ausgebucht. "Nachdem das Hotel einen ungarischen Besitzer hat, ist das Hotel im 5-Tages-Turnus mit Gruppen aus Ungarn ausgebucht", informierte Karin Pucher, die seit 23 Jahren Office-Managerin auf der Koralpe ist.
Die zehn Gesellschafter nehmen ihr eigenes Geld in die Hand, um das Skigebiet am Laufen zu halten. "Wir sind, wie in der Vergangenheit, auf Unterstützung seitens der öffentlichen Hand angewiesen und führen bereits diesbezüglich Gespräche", sagte Stenitzer, der auf die "Sponsoren-Pakete" für Firmen hinwies: "Diese hatten wir schon im Vorjahr. Das sind Saisonkarten, die auf keinen Namen gebunden sind. Diese können Firmen an ihre Mitarbeiter weitergeben. Wir hoffen, dass diese Gönner-Pakete heuer noch mehr angenommen werden." Erhältlich sind diese ab 1250 Euro - mit zwei Saisonkarten für Erwachsene und einem Werbebanner auf der Homepage der Koralpe.
5 Euro Parkgebühr
Beibehalten wird die Parkgebühr von 5 Euro, die inzwischen das ganze Jahr über auf der Koralpe zu zahlen ist. "Wir sind nur Mieter und müssen im Winter für die Schneeräumung zahlen und im Sommer müssen wir Mähen und den Parkplatz sauber halten. Skifahrer bekommen die Parkgebühr beim Kauf der Skikarte ohnehin erstattet, für Tourengeher ist das Parkticket gleichzeitig die Benutzungsgebühr und im Sommer bekommt man nach einer Konsumation die Gebühr ebenfalls erstattet. Für andere sind die 5 Euro wie eine Spende für die Koralpe anzusehen", so Karner.
Die zehn Gesellschafter – Unternehmer und Persönlichkeiten aus dem Lavanttal – hielten den Winterbetrieb bereits die letzten beiden Jahre am Laufen. Bislang war unklar, ob es künftig noch einen Skibetrieb auf der Koralpe geben wird. Immerhin ist Ende März 2023 mit dem Ende der Wintersaison der Pachtvertrag von Unternehmer Dietmar Riegler mit der IF Forst- und Gutsverwaltung von Unternehmerin Ingrid Flick ausgelaufen.
Rückzug nach "Unstimmigkeiten"
Zurückgezogen hat sich Riegler schon vor zwei Jahren – nach "Unstimmigkeiten" mit Flick. Daraufhin übernahm die "Koralm Schi GmbH" den Betrieb auf der Alm – in der Hoffnung, bis zum Auslaufen des Vertrages im Frühjahr 2023 einen finanzkräftigen Investor zu finden. Die Lifte stellte ihnen Riegler kostenlos zur Verfügung.
Gefunden wurde zwar kein Investor, doch die "Koralm Schi Gmbh" hat sich jetzt vertraglich als Pächter mit der IF Forst- und Gutsverwaltung als Verpächter geeinigt. Wären die Verhandlungen gescheitert, hätten laut Vertrag die Liftanlagen auf der Koralpe abgebaut werden müssen – was das endgültige Aus für den Skibetrieb am Wolfsberger Hausberg bedeutet hätte.