Drei Lavanttaler und eine Lavanttalerin überzeugten vor Kurzem beim Landesfotowettbewerb der Berufsfotografen. Christian Bärnthaler aus Bad St. Leonhard, auch bekannt unter "Brotlos", konnte in der Kategorie "Kreativportrait/Mode und Beauty" den zweiten Platz für sich entscheiden. Der 37-Jährige fing im Alter von zehn Jahren mit dem Fotografieren an. "Ich habe damals eine Kamera von meinem Vater geklaut und bin damit fleißig unterwegs gewesen", sagt der analoge Fotografie-Begeisterte. "Alle meine Bilder sind natürlich, unverändert und original. Es gibt genug geschönte Wahrnehmung auf dieser Welt, ich möchte ein Stückchen Wahrheit dazu beitragen", sagt Bärnthaler, der 2019 die Akademie für angewandte Fotografie in Graz besuchte. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit in der Gastronomie fand Bärnthaler wieder den Weg zurück zum analogen Film und arbeitet zusätzlich nebenberuflich in der Fotografie-Branche.

Kreativportrait von Christian Bärnthaler
Kreativportrait von Christian Bärnthaler © Christian Bärnthaler

"Ich habe mich auf Portraitfotografie und künstlerische Fotografie im Nassplatten-Kollodium-Verfahren spezialisiert. Ich kann meine eigenen Fotochemikalien herstellen und so schon früh in das Foto einwirken. Zuerst hat man eine penibelst genaue Arbeit zu verrichten, worauf ein künstlerischer und freier Schaffensprozess folgt", sagt Bärnthaler, wobei alle in seinem Kopf herum schwebenden Ideen zum Ausdruck zu bringen für ihn die größte Herausforderung darstellt.

Kategorie Werbung, René Knabl
Kategorie Werbung, René Knabl © René Knabl

René Knabl (31) aus St. Stefan im Lavanttal hat schon immer gerne hobbymäßig fotografiert. Begonnen hat er mit der Landschafts- und Reisefotografie. "Vor rund zehn Jahren habe ich mit dem Fotografieren so richtig begonnen. Meine Frau stand damals vor und ich hinter der Kamera", erzählt Knabl. 2017 war er noch nebenberuflich gewerblicher Fotograf, 2019 wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit. "Da ich  ursprünglich eine technische Ausbildung gemacht habe, habe ich mich auf Unternehmens- und Werbefotografie spezialisiert und bin für die Werbeauftritte von unterschiedlichsten Unternehmen verantwortlich", sagt Knabl, der seine eigene Arbeit immer sehr kritisch betrachte. "Es ist eine schöne Bestätigung für mich, von einer Fachjury prämiert zu werden", sagt Knabl, seit Anfang des Jahres Vater einer Tochter. Der Sportbegeisterte und Familienmensch wurde in der Kategorie Commercial mit dem zweiten Platz und in der Kategorie "Natur/Landschaft" mit dem dritten Platz ausgezeichnet.

Tierportrait, Ramona Steiner
Tierportrait, Ramona Steiner © Ramona Steiner

Ramona Steiner (45) aus Wolfsberg räumte gleich in fünf Kategorien ab. Für die Kategorien "Tierportrait" und "Digitale Kunst" wurde sie jeweils mit dem ersten Preis prämiert, den zweiten Platz konnte sie in der Kategorie "Kreativportrait" mit nach Hause nehmen. In der Gruppe "Commercial" und "Hochzeit" erhielt sie jeweils Bronze. Die Mutter einer Tochter absolvierte während ihrer Schulausbildung in der dreijährigen HLW eine Schnupperwoche bei Fotografie Gutschi, wo sie nach Schulabschluss 15 Jahre lang als Fotolaborantin und Assistentin mitarbeitete. In die Selbstständigkeit ist sie vor neun Jahren zufällig gerutscht. "Meine Cousine hat für ihr eigenes Business Fotos gebraucht. Daraufhin habe ich viele Anfragen bekommen und somit das Gewerbe angemeldet", erzählt Steiner, die die täglich neuen Herausforderungen in ihrer Tätigkeit besonders liebt. "Mein Ansatz ist, es immer zu versuchen, etwas Außergewöhnliches zu produzieren", so die Koch- und Hundeliebhaberin. Spezialisiert ist sie auf Portrait und Produktfotografie.

Natur/Landschaft, Daniel Trippolt
Natur/Landschaft, Daniel Trippolt © Daniel Trippolt

Vier Auszeichnungen konnte Daniel Trippolt mit nach Hause nehmen. Die Kategorien "Reportage/Fotojournalismus", "Natur/Landschaft" und "Natur/Tierwelt" konnte der 30-jährige Wolfsberger, der in Wien lebt, mit dem ersten Platz für sich entscheiden. Im Genre "Illustration/Digitale Kunst" räumte er den zweiten Platz ab. Schon als kleines Kind wollte er Kameramann werden. Das Interesse für die Fotografie entdeckte er mit zwölf Jahren, als ihm sein Vater eine Kamera schenkte. "In jeder freien Minute versuchte ich zu fotografieren. Da es mir nicht ausreichte, nur in meiner Freizeit zu fotografieren, beschloss ich nach einer Lehre beim Bundesheer meine Leidenschaft zum Beruf zu machen", sagt Trippolt, der beim Heer bei der Bild- und Filmstelle tätig ist. Nebenher ist er noch selbstständiger Landschaftsfotograf. "Ich liebe die Herausforderung, das Foto meiner Vorstellung zu kreieren und immer wieder über meine Grenzen zu gehen. Der Sieg bedeutet für mich in erster Linie Anerkennung meiner harten Arbeit und Entschlossenheit. Es ist die Bestätigung dafür, dass all die Anstrengungen, die ich in ein Foto gesteckt habe, erfolgreich waren."