Versteckt zwischen Buden und Zelten am Bleiburger Wiesenmarkt/ Pliberški jormak gilt es mit Holzkugeln zehn Meter entfernte Kegel zu treffen, die wesentlich weiter auseinander stehen, als auf herkömmlichen Kegelbahnen. Zudem schmeißen Männer ihren Geldscheine auf den Boden und murmeln gleichzeitig "Fala za pet". Damit beschwören sie den Gegner, dass seine Kugel verfehlen möge und sie selbst den Gewinn einstreifen dürfen. Denkbar einfache Spielregeln und doch gefährlich, wie der Teufel. Dramen sollen sich rund um die Kegelbahn schon abgespielt haben. Alte Bleiburger erzählen, dass so mancher beim Wiesenkegeln Haus und Hof verspielt hat. Auch so mancher Monatslohn war nach dem Ende des Wiesenmarktes weg. Die Wiesenmarkt-Kegelbahn folgt nämlich ihren eigenen Gesetzen. Das holprige Wiesen-Gelände ist außerdem mit einem einfachen Holzzaun begrenzt, an dem Trauben von Menschen lehnen, die die Kegelschübe wort- und gestenreich kommentieren. Eine Tradition, die zwei Jahre lang nicht mehr ausgeübt wurde. Heuer geht es aber wieder los. Dahinter steckt der neu gegründete Verein "Bleiburger Wiesenkegler 2.0".
Rosina Katz-Logar