Die Firma Pale – vom Firmengründer Paul Leopold leitet sich der Name ab – war jahrzehntelang Arbeitgeber für Hunderte Personen im Lavanttal. "Mein Vater Paul Leopold hat den Beruf des Wagners gelernt und 1955 seine ersten Ski in St. Stefan gebaut und die Firma gegründet", erzählt Gerhard Leopold, der gelernter Kunststofftechniker ist und den Betrieb 1992 übernommen hat.
Und das Geschäft florierte: Im Rekordjahr wurden 250.000 Paar Ski und 500.000 Snowboards in den Hallen in St. Stefan produziert. "Das war in den 90er-Jahren", erinnert sich Gerhard Leopold und erzählt weiter: "Wir waren damals der weltgrößte Snowboardproduzent. Im Schnitt haben wir 250 Personen beschäftigt, in der besten Zeit in den 90ern hatten wir sogar über 500 Mitarbeiter."
Produktion eingestellt
Doch diese Zeiten sind längst vorbei. "Erst kam das Dollar-Euro-Manko, dann kamen die Chinesen als Produzenten dazu und der Absatz nahm ab. 2007 hat es sich abgezeichnet, dass die Zeiten vorbei sind. Nachdem keine Besserung in Sicht war, habe ich im Sommer 2008 aufgrund der nahenden Wirtschaftskrise beschlossen, die Produktion von Ski und Snowboards einzustellen. Damals hatten wir rund 250 Mitarbeiter. Wir haben noch das Restmaterial verarbeitet und im Frühjahr 2009 wurde die Produktion eingestellt", erzählt Gerhard Leopold weiter: "Ich habe mit der Produktion aufgehört und ein neues Standbein gesucht, andere Produzenten sind damals in Konkurs gegangen."
Fokus auf Sportartikeln
Der Geschäftsführer der Firma hat dann mit seiner Frau Sylvia und der Angestellten Barbara Hartl zu dritt weitergemacht – mit einem Sportartikelgroßhandel. 2011 kam der Verkaufsshop am Firmenstandort in St. Stefan dazu, in dem Fahrräder und Wintersportartikel verkauft werden. Aus "Pale Ski & Sport" wurde "Pale Sport & Bike". Doch der Sportfachhandel wird mit Ende Februar geschlossen, nachdem die Angestellte Barbara Hartl nach 44 Jahren im Betrieb sowie Sylvia Leopold in Pension gehen werden. Daher läuft ein Abverkauf auf alles – angefangen von Fahrrädern bis hin zu Kleidung und Ski. Geöffnet hat der Shop dienstags und donnerstags 8 bis 17 Uhr.
Der 61-jährige Geschäftsführer hat noch ein paar Arbeitsjahre vor sich: "Ich werde mit dem Großhandel weitermachen. Von hier aus beliefern wir Sportartikelhändler weltweit", erklärt Leopold, der die vorhandene Ware nur an Händler verkauft. Zugekauft wird nichts mehr. Und wenn alles verkauft ist? "Dann werde ich auch diesen Teil des Areals vermieten", sagt Leopold. Auf dem rund 30.000 Quadratmeter großen Areal in der Rotkogelstraße in St. Stefan befinden sich Hallen im Ausmaß von rund 10.000 Quadratmetern. "Seit der Einstellung der Skiproduktion ist bereits der Großteil der Hallen an mehrere Unternehmer vermietet, die hier produzieren oder die Fläche als Lager nutzen", sagt Leopold.