Nach dem heftigen Unwetter am 17. Juli gab es am 18. Juli erneut eine Unwetterwarnung von der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt. "Es wird extremer Wind und Niederschlag erwartet", heißt es. Unnötige Fahrten oder Fußwege sollten vermieden werden.
28 Feuerwehren stehen am 18. Juli gegen 19.30 Uhr im Einsatz. "Wir hatten einen Dachstuhlbrand in Poppendorf in Griffen. Zum Glück war es nur eine starke Rauchentwicklung, wir konnten den Brand schnell in den Griff bekommen", sagt Bezirksfeuerwehrkommandant Patrick Skubel. Alarmiert wurden die Helfer auch zu einem Gasaustritt in der Verdichterstation in Ruden, einige Planen wurden wieder abgedeckt. Auf der L 128 mussten einige Bäume beseitigt werden, landeten auf den Fahrzeugen. "Verletzt wurde bisher zum Glück noch niemand", so Skubel.
Seit 17. Juli ist auch der Bezirkskrisenstab aktiviert. 500 Einsätze mussten nach dem ersten Unwetter bewältigt werden. "Mit diesem Ausmaß haben wir nicht gerechnet", sagt Skubel. Am Dienstagvormittag rückten 26 Freiwillige Feuerwehren aus, am Nachmittag waren es 31. Mithilfe von Erkundungsflügen wurde versucht, das Ausmaß des Schadens zu eruieren. "Es gibt massive Wald- und Baumwürfe, diese sind noch nicht erhoben", sagt Bezirkshauptmann Gert-André Klösch.
Stark betroffen waren die Gemeinden Eberndorf und St. Kanzian. Schäden gab es auch nördlich der Drau in der Stadtgemeinde Völkermarkt. Zahlreich entwurzelte Bäume lagen entlang der Straßen und mussten beseitigt werden. Während des Unwetters suchten zahlreiche Autofahrer auch Schutz unter Tankstellen oder dem überdachten Völkermarkter Fachmarktzentrum.
Kein Theater
Aufgrund des Unwetters kann der Spielbetrieb auf der Heunburg nicht aufrechterhalten werden. "Wir können zurzeit nicht abschätzen, bis wann wir die Schäden behoben haben", sagt Intendant Andreas Ickelsheimer. Auch die geplante Aufführung der "Südkärntner Sommerspiele" für den 18. Juli musste abgesagt werden.
Betroffene sollten sich mit ihren privaten Schäden an "ihre Bürgermeister" melden. "Es gibt einen Sonderfonds des Landes Kärnten, das wird recht unproblematisch abgewickelt", sagt Klösch. Bautechniker seien ebenfalls unterwegs, "und überprüfen die Statik der betroffenen Gebäude", sagt Klösch.
Um die Verpflegung der Helfer kümmerte sich der Sozialhilfeverband. "So etwas haben wir noch nicht erlebt", sagt Eberndorfs Bürgermeister Wolfgang Stefitz (SPÖ). Weitere Einsatzkräfte, auch die Rettung, standen in Bereitschaft. Zusätzliche Spezialgerätschaften, wie eine Drehleiter, wurden aus Klagenfurt Land und Wolfsberg zugeliefert. "Man sieht, dass die Feuerwehren in den Gemeinden Katastrophenschützer Nummer 1 sind", hebt Skubel die unermüdliche Arbeit und den Einsatz der Helfer hervor.