Wenn der Alarm kommt, macht sich Herbert Maier (64) aus St. Andrä schon für seinen Einsatz bereit. Der gelernte Tischler ist seit 15 Jahren Mitglied bei der Wasserrettung in seiner Heimat und musste sich durch die Schließung seines damaligen Arbeitgebers beruflich umorientieren. "Ich wurde Bademeister bei der Freizeitanlage St. Andrä. Ich musste vieles erlernen, auch das Schwimmen", verrät Maier, der "seinen neuen Job" zwölf Jahre lang bis zu seiner Pensionierung ausübte. Neben zahlreichen Ausbildungen zum Bademeister entschied er sich damals, auch eine Ausbildung zum Wasserretter zu machen. "Solange ich kann, werde ich das machen", sagt Maier, der sich trotz Ruhestands noch bei der Wasserrettung ehrenamtlich engagiert.
Bei der Wasserrettung ist der 64-Jährige als Einsatzkraft, Kraftfahrer, Einsatz- und Blaulichtfahrer, aber auch als Versorger tätig. "Bei Grillfeiern bin ich meistens der Grillmeister", sagt er. Maier ist aber nicht nur im Einsatz, wenn er gerufen wird, sondern leistet auch nach wie vor Dienste bei der Freizeitanlage selbst. Diese gehen meistens von 9 bis 18 Uhr. Hier ist er aber nicht nur im Wasser, sondern auch am Ufer im Einsatz. "Wir helfen auch bei einem Bienenstich oder verarzten die Leute bei einem eingezogenen Holzsplitter." Maier greift aber auch gerne seinen Kollegen bei diversen Aufgaben unter die Arme. "Es bereichert mich einfach, ich bin mit Leib und Seele Wasserretter."
Neben erfreulichen Rettungsaktionen gebe es auch immer wieder Einsätze, die Maier mental sehr fordern. Vor allem jener Einsatz am St. Andräer See, an dem im Vorjahr Kinder verstorben sind. "Dieses Unglück hat mich wirklich sehr geprägt." In diesen Situationen sei Zusammenhalt von großer Bedeutung. "Unser Einsatzstellenleiter Christian Hafner macht das großartig. Er ist bemüht, dass alles passt", sagt Maier. Zudem gefalle ihm die Begegnung mit den jungen Leuten, zu denen er bereits ein gutes Vertrauen aufgebaut habe. "Das Wissen, dass man Menschen helfen kann und die Dankbarkeit der Betroffenen sind das Schönste." Unterstützt wird Maier auch von seiner Frau, die ebenfalls bei der Wasserrettung als Versorgerin ist. "Sie fährt bei Einsätzen und Übungen mit und schaut, dass wir versorgt sind."
Johanna Knauder