Seit genau 40 Jahren engagiert sich Gerhard Scherwitzl (78) ehrenamtlich bei der Bergrettung St. Andrä. Ob Suchaktionen, Bergungen oder Alpinunfälle: Der ausgebildete Bergretter war bei den schwierigsten Einsätzen – bei Tag und Nacht. "Für mich war es immer am wichtigsten, Hilfe am Berg zu leisten", sagt der Wolfsberger. Durch die Bergrettung war er zudem 25 Jahre lang beim Pistendienst auf der Koralpe tätig und half verunglückten Skifahrern. Der zweifache Vater sowie zweifache Großvater steht noch immer aktiv im Dienst der Allgemeinheit. Um für den Ernstfall bereit zu sein, "müsse man eine gewisse Kondition haben". Neben regelmäßigen Einsatzübungen bewältige er mindestens dreimal pro Woche eine fünfstündige Wanderung. "Wer rastet, der rostet", scherzt Scherwitzl.
"Kameraden hatten sogar Erfrierungen"
Zahlreiche Notsituationen sind ihm im Laufe der Jahre in Erinnerung geblieben. "Vor 25 Jahren wurden wir etwa zu einer Suchaktion gerufen. Es war so kalt, dass unsere Schutzbrillen vereisten. Ein paar Kameraden hatten sogar Erfrierungen", blickt der pensionierte Montageleiter zurück. Daher laute der Appell des dienstältesten Bergretters des Lavanttals, nicht ohne Schutzmaßnahmen einen Berg zu erklimmen. "Denn die Kameraden setzen bei den Einsätzen ebenfalls ihr Leben aufs Spiel." Das Schwierigste sei für ihn, "wenn man zu einem Notfall gerufen wird und nicht mehr helfen kann". "Daher sollte man als Wintersportler keinesfalls ohne ein Lawinenverschüttetensuchgerät, eine Schaufel und eine Sonde auf Skitouren gehen", weist Scherwitzl hin, der seit mehr als 50 Jahren mit seiner Frau Gertraud verheiratet ist. "Auf Halbschuhe und Sandalen sollte man im Sommer zur eigenen Sicherheit auf den Bergen verzichten", weist Scherwitzl hin, der seine Erfahrungen gerne den jüngeren Bergrettern weitergibt. "Eine Rettung ist nämlich nur im Team möglich." Auch mit den anderen Blaulichtorganisationen werde intensiv kooperiert.