Die St. Andräer Agrarwoche ist "ein Aushängeschild, ein Markenzeichen unserer Schule, ein Teil unserer DNA" – wie es Johann Muggi als Direktor der Landwirtschaftlichen Fachschule St. Andrä formuliert. Kein Wunder bei 2000 Besuchern unter der Woche und bei einem alljährlich ausverkauften Lavanttaler Bauernball, der den gesellschaftlichen Abschluss bildet.
Bereits zum 56. Mal gibt's ab 30. Jänner eine Woche lang jede Menge aktuelle Informationen rund um die Land- und Forstwirtschaft an der LFS. Die letzten beiden Jahre mussten die Organisatoren coronabedingt kreativ werden. "Wir haben Onlineveranstaltungen abgehalten, die recht gut angenommen wurden, aber sie waren technisch sehr aufwendig", erklärt Gerald Wutscher, Obmann des Absolventenverbandes der LFS.
Information und Austausch
Die Agrarwoche dient als Plattform, um sich zu informieren und auszutauschen – aber nicht nur für die bäuerliche Bevölkerung, sondern auch für die Konsumenten und alle Interessierten. Vom 30. Jänner bis 4. Februar werden Schwerpunkte, wie Ackerbau, Wald- und Forstwirtschaft, Direktvermarktung, Geflügel-, Schweine- und Rinderzucht, Jagd und Imkerei abgedeckt – und die damit einhergehenden Herausforderungen. "Wir haben knapp 30 Referenten eingeladen. Die Themen sind vielfältig und reichen von der Klimaänderung bis zur Energieerzeugung", wirbt Eduard Drescher, Geschäftsführer des Absolventenverbandes.
Seit Jahren dient die Landwirtschaftskammer als wichtiger Kooperationspartner und organisiert einen Teil der Veranstaltungen mit. Am Direktvermarkter-Nachmittag am 31. Jänner werden wieder "viele Besucher erwartet, die ansonsten nicht bei der Agrarwoche sind", sagt Josua Alisch, ebenfalls Geschäftsführer des Absolventenverbandes. "Es werden über zwölf Aussteller beim Bauernmarkt vertreten sein und über 30 Produktkategorien präsentieren – angefangen von Äpfeln bis hin zu Würmern. Wir versuchen, das gesamte Lavanttal abzubilden, immerhin sind wir eine so reichhaltige Region an Lebensmitteln. Die Konsumenten können außerdem die Möglichkeit nutzen und mit den Produzenten reden", ergänzt Alisch.
Die Durchführung der Agrarwoche kostet den Organisatoren 8000 bis 10.000 Euro – angefangen von den Referentenhonoraren bis hin zur Werbung. "Haupteinnahmequelle ist der Lavanttaler Bauernball, doch wir sind auch auf Sponsoren angewiesen. Dank unserer Sponsoren ist es auch heuer wieder möglich, den Besuchern die Veranstaltungen kostenlos anzubieten", sagt Herbert Brunner, ein weiterer Geschäftsführer des Absolventenverbandes.
Die Geflügelbranche boomt
Im Festsaal der LFS haben 250 Personen Platz. Erfahrungsgemäß ist das für den Geflügelabend zu wenig, der diesmal am 2. Februar stattfinden wird. Daher ist für diesen eine verpflichtende Anmeldung nötig (siehe Infobox). Immerhin boomt die Geflügelbranche im Lavanttal, in den vergangenen zehn Jahren wurden viele Hühnerställe gebaut. Für alle übrigen Veranstaltungen muss man sich nicht anmelden.
Beim Jägertag am 3. Februar wird es um ein Rehwildbejagungsprojekt und um den Wolf gehen. "Der Wolf ist ein sehr emotionales Thema und es sind leider viele Falsch- und Fehlinformationen im Umlauf. Der Wolf ist wirklich ein Problem, das uns über lange Zeiträume begleiten wird", sagt Bezirksjägermeister Johann Waich. Über den Wolf referieren wird Roman Kirnbauer, Wildbiologe des Landes Kärnten und Wolfsbeauftragter.
Heuer wird außerdem wieder zum Bienentag geladen – am 4. Februar. Dabei wird es unter anderem um die Varroa-Milbe gehen, die nach wie vor ein Thema ist. Den geselligen Abschluss bildet der Lavanttaler Bezirksbauernball am 4. Februar im Kuss Wolfsberg, der von den Absolventenverbänden der LFS St. Andrä und Buchhof gemeinsam ausgerichtet wird. "Das Kuss bietet Platz für 1600 Personen und wir waren noch bei jedem Ball ausverkauft", sagt Christian Pongratz, der ebenfalls einer der Geschäftsführer des Absolventenverbandes ist. Und auch jetzt wieder sind die Karten zum Preis von 15 Euro so gut wie vergriffen. Sollte es Restkarten geben, sind diese an der Abendkasse um 18 Euro erhältlich. "Wir verloren diesmal rund 30 Preise, die mindestens einen Wert von 100 Euro haben", verrät Pongratz. 900 Lose zu je 5 Euro werden verkauft, Hauptpreis ist ein Wellnessgutschein für das Mountain-Resort Feuerberg im Wert von 800 Euro.