Die Fleischerei Sajovitz schlitterte vorige Woche erneut in den Konkurs. Diesmal wird der 1950 gegründete Familienbetrieb endgültig geschlossen, die 35 Mitarbeiter wurden zur Kündigung angemeldet. Nachdem der Konkursantrag über die Sajovitz GmbH von Gläubigerseite aus eröffnet wurde, war die Höhe der Schulden bislang noch nicht bekannt. Laut Insolvenzverwalter Heimo Fresacher ist derzeit von einer Schuldenhöhe von rund 1,4 Millionen Euro auszugehen.

"Es könnten noch 1,5 oder 1,6 Millionen Euro werden, da in den Forderungen die Ansprüche aus der Beendigung von Dienstnehmer-Verhältnissen noch nicht enthalten sind", erklärt der Rechtsanwalt, der schon beim vorigen Konkurs vom Jahr 2020 Insolvenzverwalter war. Damals geriet die Fleischerei mit Schulden von 1,35 Millionen Euro in finanzielle Schieflage, die angestrebte Sanierung mit einer Quote von 20 Prozent konnte nicht erfüllt werden. "Beim jetzigen Schuldenstand sind rund 550.000 Euro wieder auflebende Forderungen aus der alten Insolvenz", fährt Fresacher fort. Die Vermögenswerte betragen rund 300.000 Euro.

"Dermaßen hoher Restbestand"

Mit dem Schließungsantrag lässt sich Fresacher bis Anfang nächster Woche Zeit. "Der Restbestand an Waren ist so dermaßen hoch, dass wir versuchen, den Bestand so gut wie möglich zu reduzieren. Deshalb bleibt die Fleischerei noch ein paar Tage offen und der Kantinenbetrieb bei der Firma Mondi und der BMTS läuft noch. Der Stichtag dürfte der 30. November werden. Bis dahin hat die Fleischerei sicher noch offen, eventuell sogar bis Ende nächster Woche", sagt Fresacher.