Das Sturmereignis zog eine Schleuse der Verwüstung im Bezirk. Der sehr starke und rasch aufkommende Wind sowie Regen haben unzählige Schäden hinterlassen. 34 Feuerwehren rückten mit rund 540 Kameraden zu etwa 200 Unwettereinsätzen aus. Umgestürzte Bäume blockierten Straßen, fielen auf Fahrzeuge und beschädigten Häuser. "Eine solche Katastrophe war nicht abzusehen", meint ein Anrainer sichtlich bestürzt. "Menschen haben direkt bei den Rüsthausern angerufen oder haben die Kameraden zu sich gewunken, um Hilfe zu erhalten", informiert Markus Schauer vom Bezirksfeuerwehrkommando Wolfsberg. Durch den Sturm wurden auch Dächer abgedeckt, unter anderem bei der Stadtpfarrkirche Wolfsberg sowie bei der Kirche St. Margarethen und der Pfarrkirche St. Peter. Auch ein denkmalgeschützter Baum bei der Zöhrerkapelle in Reichenfels blieb vom Unwetter nicht verschont und liegt nun am Boden. "Großer Dank gilt den Einsatzkräften für ihre stundenlange Hilfe", sagt Wolfsbergs Stadtpfarrer Christoph Kranitzky.
Da für die Einsätze vermehrt Sonderfahrzeuge benötigt wurden, forderte der Abschnitt Mittleres Lavanttal zusätzlich Rüstfahrzeuge und Hubrettungsgeräte aus anderen Bezirken an. "Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Grafenstein und Feuerwehr Ferlach halfen bis Mitternacht bei den Aufräumarbeiten", informiert Bezirksfeuerwehrkommandant Wolfgang Weisshaupt. Und weiter: "Zum ersten Mal standen alle Wehren im Tal im Einsatz. Hut ab vor dem, was die Kameraden geleistet haben." Zahlreiche Einsätze seien noch im Gange. Aufgrund der Sturmschäden wurde von der Stadtgemeinde Wolfsberg der Stadtpark Priel, der Kapuziner-Spielplatz und der Mausoleumsweg für Besucher gesperrt. An einer Beseitigung der Gefahrenquellen werde gearbeitet.
600 bis 800 Haushalte ohne Strom
Zudem waren alle neun Gemeinden von einem Stromausfall betroffen. "Die größten Teile liegen in Wolfsberg, St. Andrä und St. Gertraud", informiert Robert Schmaranz, Leiter der Netzführung der KNG-Kärnten Netz GmbH. Bereits seit Donnerstag, dem 18. August, ab 15.30 Uhr sitzen die Betroffenen im Dunkeln. "Einiges wurde schon behoben. Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung. Alle verfügbaren Kräfte aus Kärnten wurden zusammengezogen", stellt Schmaranz fest. Die Feuerwehren Frantschach – St. Gertraud, Theißenegg und Kamp rückten sogar zu Trafobränden nach Theißenegg und Limberg aus. Kreuz und quer liegende Bäume erschweren teilweise noch den Zugang zu diversen Störstellen. Ein Hubschrauber sieht sich die Situation von oben an. Mittlerweile wurde auch das Bundesheer zur Unterstützung angefordert. "Im Hochsommer kommt ein solch intensives Ereignis äußerst selten vor. Alle wurden völlig davon überrascht", berichtet Schmaranz. Da Handymasten auch durch das Stromnetz versorgt werden, haben außerdem zahlreiche Lavanttaler in diesen Gebieten auch keine Telefon- und Internetverbindung. Laut der KNG-Kärnten Netz GmbH sollen am Wochenende alle Haushalte wieder mit Strom versorgt sein.