Wer den Dokumentarfilm "Meine Schwester Maria" kennt, erhielt bereits einen kleinen Einblick in das Leben der Schell-Familie auf ihrer Alm in Oberpreitenegg. "Hier wurden öfters Szenen gedreht", weiß Stefan Schein, Geschäftsführer von der Unternehmensberatung Schein, der mit dem Verkauf der Schell-Alm samt dem Haus von Maria Schell betraut ist.
Die Schell-Familie erwarb das Anwesen rund um das Jahr 1900. Es liegt auf rund 1270 Metern und ist mit dem Auto vom Preitenegger Ortszentrum ausgehend in sechs Minuten über eine Schotterstraße erreichbar. Zu hören und zu sehen ist auf der Hofstelle niemand mehr, lediglich eine Katze streunt noch umher. Eine grüne Tür führt in das alte Bauernhaus, das von der weltbekannten Schauspielerin Maria Schell, verstorben 2005, bis zur Fertigstellung ihres Hauses im Jahr 1993 bewohnt wurde. Margarete Schell, Mutter von Maria und Oscarpreisträger Maximilian Schell (1930–2014), bewohnte das Bauernhaus von 1985 bis zu ihrem Tod im Jahr 1995. Maximilian Schell selbst richtete sich dort 2008 sein persönliches Büro ein. Eine Schreibmaschine und Unterlagen liegen noch heute gut sortiert dort.
Maria Schells Haus befindet sich angrenzend zum Bauernhaus. Eine Wendeltreppe führt in das erste Obergeschoß, zu den ehemaligen Schlafgemächern der Schauspielerin. "Eines war ihr Ehebett und das andere das Hauptschlafzimmer", weiß Schein. Die Einrichtung, die Bücherregale, Fotos und Gemälde, sind noch so wie damals angebracht. Es befinden sich auch noch private handgeschriebene Notizen von Maximilian Schell in den Räumlichkeiten. Ein großes Jedermann-Bild sticht gleich beim Eintreten der Eingangstür ins Auge.
Durch den knapp 75 Quadratmeter großen Wohn- und Essbereich geht es direkt in den Wellness-Bereich mit einem Whirlpool, angrenzend der Durchgang zum Außenpool. "In diesem Gebäude wurden viele Stile und Elemente vereint. Die künstlerische Seite der Vorbesitzer ist zu erkennen", sagt Schein. Am ganzen Anwesen gibt es einen Blick ins Kärntner Bergland, bis zu den Karawanken. Im alten Stadl sind noch ein paar Dinge verstaut. "Er würde sich gut zur Pferdehaltung eignen. Das würde den jetzigen Besitzer sehr freuen", sagt Schein. Jetziger Besitzer ist Dimitri Schell, Adoptivsohn von Maximilian Schell. "Da er nie anwesend ist, hat er sich entschlossen, sein Erbteil zu verkaufen", sagt Schein. Schwester Nastassja veräußerte bereits ihr Erbe, ein Jagdhaus, das um 775.000 Euro einen neuen Besitzer gefunden hat. Angrenzend an das zu verkaufende Areal befindet sich die Jagdhütte und der Grund von Maximilian Schells Witwe Iva Schell, die dort mit ihrer Tochter Viktoria weiterhin wohnhaft bleiben möchte.
Das Mindestgebot
Ab zwei Millionen Euro ist der Besitz von Dimitri Schell erhältlich. Das Anwesen umfasst 13,8 Hektar Grund und 435 Quadratmeter Wohnfläche. Auch eine kleine Kapelle befindet sich am Grundstück. "Wir haben bereits Interessenten. Wir haben aber keinen Stress und achten darauf, dass der Richtige den Zuschlag erhalten wird. Und das muss nicht immer der Bestbieter sein. Über das Inventar und die Möbel kann eine separate Einigung getroffen werden. Es hängt auch davon ab, was der Besitzer selbst noch haben möchte", sagt Schein. Er geht davon aus, dass schon Ende des Jahres ein neuer Besitzer feststehen könnte.