Vom Bezirksgericht in Wolfsberg entfernt, sind es für unsere Spielplatztesterinnen Emely (10) und Elena (3) nur mehr ein paar Schritte bis zum Kapuziner-Spielplatz, der trotz hochsommerlichen Temperaturen gut besucht ist. Elena zieht es gleich zur Schaukel, Emely versucht sich am Klettergerüst. "Ich schaukle am liebsten", sagt Elena, während sie versucht, sich so kräftig wie möglich selbst anzutauchen.
Als sie rutschen will, entscheidet sie sich um, als sie bemerkte, wie heiß diese ist. Ein Ersatz, das Schaukelpferd, ist aber rasch gefunden. "Das hier finde ich am coolsten", sagt Emely, als sie auf einem kreisförmigen Gerät steht, das bei jeder ihrer Bewegung mitschwingt und somit das Gleichgewichtsgefühl fordert.
Elena (7), die mit ihrer Mutter Doris Ganster (40) und ihrem Bruder Luca (4) gerade im Sandhaufen spielt, verrät, dass sie am liebsten die Tellerschaukel nutzt. "Wenn wir in der Stadt sind, kommen wir gerne her. Das Angebot ist zwar nicht spektakulär, aber okay. Für die Kleinen passt es gut, die Großen langweilen sich bald", sagt Ganster, die ihre Kinder am Platz gut im Blick habe. "Außer, sie laufen rasch davon."
Mindestens ein- bis dreimal in der Woche ist auch Stefanie Petschenig (34) mit ihrem eineinhalb Jahre alten Sohn Arthur am Spielplatz unterwegs. "Ich finde ihn ganz gut. Es gibt viele Möglichkeiten. Am Nachmittag haben wir leider etwas wenig Schatten." Die kühlen Plätze bei den Bäumen sind heiß begehrt und schnell vergriffen.
Auf einer Decke im Schatten sitzt Melanie Hollauf (36) mit ihren Kindern Anna-Lena (11) und Leo (10). "Wir sind öfters hier. Wir wohnen gleich in der Nähe, es ist für uns ein kleiner Fußmarsch", sagt Hollauf. Grundsätzlich gefalle ihr der Spielplatz gut, bis 18 Uhr fühle sie sich dort auch sicher: "Danach kommen die Jugendlichen, wo es dann anders zugeht. Man hört einiges. Es soll getrunken, teilweise auch randaliert werden."
"Greifbare Zigarettenstummel"
Vom Vandalismus sind noch Spuren sichtbar. Sowohl auf den Geräten, als auch auf einer der beiden Toiletten, die übrigens videoüberwacht sind, sind nicht jugendfreie Beschmierungen zu sehen. Im Holzschiff liegen im Eck für die Kinder leicht greifbare Zigarettenstummel.
"Wir haben leider immer wieder mit Vandalakten mit Tausende Euro Schaden zu tun", sagt Wilfried Truppe, Pressesprecher der Stadt Wolfsberg. Kontrolliert werde regelmäßig, auch nachts. Von den Toiletten-Beschmierungen, die auch nationalsozialistisches Gedankengut verbreiten, habe die Stadtgemeinde, zuständig für den Platz, jedenfalls noch nichts gewusst. "Wir versuchen, so etwas natürlich zu verhindern. Hier würden uns auch Rückmeldungen der Eltern helfen", sagt Truppe, der sofort veranlasste, die Beschmierungen zu entfernen. Auch der einzige Wasserspender, der zurzeit defekt ist und gerne genutzt werde, soll so bald wie möglich repariert werden. "Die Sanitäranlagen sind schon hilfreich, wenn man kleine Kinder hat", merkt Lisa Taferner (31) an.
Grundsätzlich bietet der Spielplatz ein breites Angebot. Einige würden sich ein Standl mit Getränken und Eis wünschen. Auch unsere Testerinnen, Emely und Elena, fanden den Spielplatz "cool". Perfekt wäre es, wenn dort nicht mehr randaliert werden würde und Dinge liegen gelassen werden, die nicht auf einen Spielplatz gehören.