"Das Putzen ist so ähnlich, wie man es vom eigenen Badezimmer kennt", sagt Alexander Trattnig, der gerade von oben herab die gelbe, sieben Meter hohe sowie 70 Meter lange Rutsche aus dem Winterschlaf schrubbt. Er ist einer von elf Personen, die derzeit auf dem Gelände des Wolfsberger Stadionbades beschäftigt sind. Bereits Anfang des Monats liefen die Reinigungsarbeiten an. Am 14. Mai ist der Saisonstart geplant. Knapp 3000 Arbeitsstunden müssen geleistet werden, bis der Erste ins Wasser springen kann.
Becken voll smaragdgrünen Wasser
"Es ist viel und eine harte Arbeit", kann auch Thuy Nga Sagl bestätigen, die gerade Laub aus einer Rinne nahe dem Nichtschwimmerbecken fischt. Die Lavanttalerin wischt sich den Schweiß von der Stirn. Vor ihr schimmert smaragdgrünes Wasser in der warmen Frühlingssonne. Woher kommt diese Farbe? "Die Becken sind über den Winter vollkommen mit Wasser gefüllt. Dadurch kann der Frost nicht bis zum Grund vordringen und auch der Edelstahl ist vor den Umwelteinflüssen geschützt", erklärt Dieter Rabensteiner, Abteilungsleiter der Stadtwerke. Durch die monatelange Füllung vermischen sich Algen und Laub miteinander. Dadurch entsteht die Färbung. Nur im 50-Meter-Sportbecken wurde der Sud bereits abgelassen. Nataliya Weinberger und Christian Knezaurek, die im Sommer als Bademeister beschäftigt sind, stehen gerade am Beckenboden und entfernen mit Hochdruckreinigern die übrigen Rückstände. Auch im Herzen des Stadionbades - dabei handelt es sich um fünf orangefarbene Sandfilterkessel- muss Hand angelegt werden. "Diese müssen ebenfalls geöffnet und gereinigt werden. In Summe werden dann fünf Millionen Liter durch ihre Leitungen gepumpt", weist Rabensteiner hin.
Arbeiten in luftigen Höhen
Ganz anders geht es hingegen bei Patrick Pfennich und seinem Kollegen Günther Konrad zu. Mithilfe einer mobilen Hebebühne führen die beiden Beschichtungs- und Malerarbeiten in bis zu zwölf Meter Höhe durch. Immerhin wird der Zehn-Meter-Turm im Stadionbad bis zum Saisonstart saniert. Nichts für Menschen mit Höhenangst, bei jeder Bewegung schwingt der Arbeitskorb hin und her. "Es ist eine wackelige Geschichte, aber etwas, das gemacht werden muss", meint der 31-jährige Pfennich, kurz bevor der Maschinenbautechniker per Knopfdruck nach oben fährt.
140.000 Euro werden investiert
Er hat keine Zeit für eine große Plauderei. Bis nächste Woche muss der Maschinenbautechniker nämlich mit seiner Arbeit fertig sein. "Nach den Osterfeiertagen kommt die Metallbaufirma Rothleitner und montiert die neuen Edelstahlgeländer", erklärt Michael Verdnik, der für die technischen Projekte bei den Stadtwerken zuständig ist. Die Modernisierung des Stadionbad-"Wahrzeichens", wie der Zehn-Meter-Turm bezeichnet wird, war längst überfällig. "Er wurde vor mehr als 50 Jahren mit dem Stadionbad in den 1960er Jahren errichtet", führt Verdnik weiter aus. Nach der Sanierung bleiben lediglich die Stahl-Beton-Elemente des Turms übrig. Es wird auch einen getrennten Treppenaufgang geben. Insgesamt werden 140.000 Euro für die Turmsanierung investiert.
Teurere Saisonkarten für Erwachsene
Diese Kosten würden beim aktuellen Ticketpreis keine Rolle spielen. Dennoch müssen die Besucher für eine Saisonkarte tiefer in die Tasche greifen. Ab der kommenden Badesaison werden die Saisonkarten für Erwachsene 99 statt 90 Euro kosten. Laut Rabensteiner, der bis 2019 die Funktion des Stadtwerke-Geschäftsführers innehatte, sei "die Erhöhung aufgrund einer Index-Anpassung nötig geworden". Zuletzt war dies im Jahr 2018 der Fall. Der Preis für die Saisonkarten für Kinder bleibt mit 39 Euro gleich, auch der Tageseintritt für Erwachsene fällt mit sechs Euro unverändert aus. Im Vorverkauf sind die Karten günstiger erhältlich. In den kommenden Sommermonaten werde im Schnitt mit rund 80.000 Besuchern gerechnet. Rabensteiner: "Pandemiebedingt erreichten wir diese Zahl in den letzten Jahren nicht. Wir hoffen nun aber wieder auf einen Aufschwung." Dieser sei dringend nötig, da das Stadionbad einen jährlichen Abgang von rund einer halben Million Euro verzeichnet.