Am Dienstag um 9.45 Uhr wollte ein Lavanttaler Landwirt eine Kuh von seinem Viehanhänger beim Bahnhof Wolfsberg in einen Viehtransporter vom Schlachthof verladen. Doch die Kuh büchste aus, nachdem sie gewogen wurde, sprang über den Zaun der Verladestation und rannte Richtung gelbe Brücke beim Rathaus. Dem Landwirt gelang es, die Kuh einzufangen und band sie an einen Zaun. Doch das Vieh riss sich los und lief Richtung Schloss Wolfsberg und dann weiter zum Paurischen Haus.
"Bei der Polizei gingen mehrere Anrufe ein, dass eine Kuh in der Stadt herumläuft", erzählt einer der vier Polizeibeamten, die ab dem Paurischen Haus im Einsatz waren. Mehrere Versuche, die Kuh einzufangen und in den Viehanhänger des Landwirtes zu treiben, missglückten. "Wir hatten keine Chance, das Tier einzufangen. Die Kuh war total aufgebracht und lief auf mich zu. Ich bin im letzten Moment über ein Geländer zur Seite gesprungen und die Kuh hat das Polizeiauto leicht beschädigt. Sie riss dann noch einen Zaun nieder und ist in einem steilen Obstgarten stehengeblieben", erzählt der Beamte.
Cobra alarmiert
Daraufhin wurde mit dem Landwirt und dessen Tierarzt beraten, wie weiter vorgegangen werden soll. "Eine Betäubung stand im Raum, aber nachdem niemand abschätzen konnte, was die Kuh noch alles beschädigen könnte oder ob sie gar jemanden verletzen würde, bis die Betäubung wirkt, war es der ausdrückliche Wunsch des Bauern, dass die Kuh erlegt wird, bevor noch mehr passiert."
Daraufhin wurde die Cobra verständigt, die mit vier Mann aus Klagenfurt anrückte und das Tier mit zwei gezielten Kopfschüssen erlegte. Wieso die Cobra? "Polizeibeamte sind dafür nicht ausgestattet und soviel ich weiß, dürfen Jäger im Stadtgebiet nicht schießen. Und die Cobra ist für schwierige Szenarien ausgebildet", antwortet der Polizist und fügt hinzu: "Nach den zwei Schüssen war das Tier tot, doch zur Sicherheit hat noch ein ortsansässiger Fleischer die Kuh zusätzlich mit einem Schlagbolzen fachgerecht erschlagen."
Danach rückte die Feuerwehr Wolfsberg an, um das rund 800 Kilo schwere tote Tier im steilen Gelände mittels Seilwinde zu bergen. An der Schoßbachstraße wurde der Kadaver der Tierkörperentsorgung übergeben.