Insgesamt 25 Menschen aus dem Bezirk Völkermarkt und Lavanttal stehen zur Wahl für die „Köpfe des Jahres“. Über den Gewinner können Sie entscheiden und bis 10. Jänner Ihre Stimme abgeben. Damit die Wahl leichter fällt, stellen wir die Kandidaten jeder Kategorie vor. Den Beginn machte die Kultur, nun folgt die Kategorie Erfindergeist. In dieser sind Lisa-Marie Schaden mit Andreas Koitz, Michael Polesnig, Raphaela Egger, Michaela Bürger und Georg C. Niedersüß nominiert.
Lisa-Marie Schaden und Andreas Koitz aus Bad St. Leonhard haben einen außergewöhnlichen Snack für Zwischendurch kreiert: Mehlwürmer. Gemeinsam haben sie sich am elterlichen Hof den Traum einer eigenen Wurmfarm verwirklicht. Dort züchten sie nach biologischen Grundsätzen Mehlwürmer in Lebensmittelqualität. „Wir wollten etwas Innovatives finden. Gleichzeitig sagen uns die Prognosen, dass wir in Zukunft um 70 Prozent mehr Lebensmittel benötigen werden“, sagt Schaden, die in diesem Jahr auch eine Internetplattform für regionale Produkte gründete. Verschiedene Boxen kann man bei „Farm Fresh Food“ nach einem Baukastenprinzip bestellen.
Zugangskontrollen für Kunden
Die Firma „ConSys“ aus St. Stefan hat eine innovative Software für die Zugangskontrolle von Kunden in Zeiten von Corona entwickelt. Dahinter steckt Michael Polesnig aus dem Lavanttal. „Wir haben ein Produkt entwickelt, dass die Kundenstromregulierung völlig digital unterstützt“, sagt der Geschäftsführer. Zwei Jahre wurden dafür – bereits vor Corona – im Industriepark St. Stefan geforscht. Das „Einlass-Kontrollsystem Smart Digital Signage“ funktioniere wie eine Frequenzregelung in Echtzeit.
Als die Corona-Krise voll hereinbrach, war es Raphaela Egger aus Wolfsberg gemeinsam mit ihren Kollegen Boris Rauter aus Klagenfurt, Florian Mikl aus Villach und Sören Lex aus Graz klar, dass nun schnell gehandelt werden müsse. Binnen 48 Stunden stellte das Start-up Plasticpreneur seine Pläne um, und entwickelte Produktionsmaschinen, mit denen Schutzausrüstung selbst hergestellt werden kann – und das aus altem Plastik. Seither vertreiben sie die Maschinen und Formen in über 45 Ländern weltweit. „Die Produktionsmaschinen können als Paket versandt werden. Danach gibt es eine Einschulung von uns über Video-Telefonie. Sie sind sehr einfach in der Handhabung “, so Egger.
Modelabel in Paris
Michaela Bürger aus St. Kanzian gründete mit 100 Euro und zwei Stricknadeln ein Modelabel in Paris. Ihre bunten Strick-Pullover mit grafischen Motiven werden mittlerweile in Boutiquen weltweit verkauft, darunter Japan, Taiwan, Seoul, Hongkong, China, Japan und die USA. Gerade im asiatischen Raum herrscht große Nachfrage nach ihren Strick-Unikaten. „Ich habe mich schon früh für Mode interessiert. Als Teenager habe ich im Arztzimmer immer die deutsche Vogue gelesen“, erinnert sich Bürger.
Während viele Branchen durch Corona schwer getroffen sind, kann der Kärntner Fertigteilhaus-Hersteller „Griffnerhaus“ von Aufträgen und Umsätzen über ein Normaljahr hinaus berichten. „Es gab sogar Kunden, die ein Haus online gekauft haben und mit denen wir die Pläne über Videokonferenz abstimmten“, so der geschäftsführende Gesellschafter Georg C. Niedersüß. Erfreut meldet Griffner Bronze beim deutschen „Hausbau Design Award“ in der Kategorie „Premiumhaus“ unter 190 Häusern. Im Mai gab es Gold beim Deutschen Traumhauspreis, im März den „Golden Cube“.
Martina Schmerlaib