Der Mangel an heimischen Priester hält in Kärnten weiter an. Das wird sich laut Generalvikar Dompropst Engelbert Guggenberger auch nicht so bald ändern, selbst wenn man heuer mit vier neu geweihten Priestern überraschend viel „Nachwuchs“ erhalten hat. Um den heimischen Priestermangel abzufedern, greift man seit Jahren auf Priester aus dem Ausland zurück. Die Zahl der Seelsorger aus Indien, Afrika, Polen und anderen Ländern nimmt jährlich zu. Waren es 2006 noch 48 Priester aus dem Ausland, die in Kärnten arbeiteten, sind es heute bereits 97 von gesamt 260. Wobei in einigen Dekanaten ausländische Priester in der Mehrheit sind. „Die Kirche hat schon immer global gedacht“, sagt Guggenberger. „Dass wir Priester aus anderen Ländern bekommen, ist nicht selbstverständlich. Wir sind über den Zuzug aus dem Ausland froh. Das ist unser Weg.“ Für Guggenberger ist dieser Weg auch notwendig: „Es ist wichtig, dass die Menschen in Reichweite einen Priester haben.“ Nur wenn ausreichend Personal vorhanden sei, könne man größere Pfarrverbände vermeiden.
Claudia Odebrecht