Der St. Georgener Bürgermeister und ehemalige Landtagsabgeordnete Karl Markut ist insolvent. Mit Schulden von rund 1,28 Millionen Euro wurde gestern auf Eigenantrag ein Insolvenzverfahren eröffnet. Die Vermögenswerte in der Höhe von rund 1,053 Millionen Euro beruhen großteils auf Liegenschaftswerten, die mit Pfandrechten in ähnlicher Höhe belastet sind.
Schuld an der Misere gibt der Lavanttaler einem Franken-Kredit, einer Haftung resultierend aus seiner pleitegegangenen Fertighausfirma Wigo-Haus sowie privaten Umständen, wie seiner Scheidung: „Vor Jahren habe ich sehr viel investiert, nahezu zwei Millionen. Es ging um Betriebsliegenschaften für meine Wellness-Pension Waldhof in St. Georgen und meine Fertighausfirma. Damals nahm ich einen Franken-Kredit von 750.000 Euro auf, doch durch die Bankenkrise und Kursverluste hat sich dieser auf 1,1 Millionen verteuert.“
Gerichtlich verurteilt
Dazu kommt eine Haftung aus seiner Geschäftsführertätigkeit bei der mittlerweile nicht mehr existierenden Wigo-Haus. Vor einem Jahr wurde der 62-Jährige wegen Betrugs und Untreue verurteilt. Strafe: zwölf Monate bedingte Haft, 33.000 Euro Geldstrafe und 95.000 Euro Schadenersatz.
„Es kam zu viel zusammen. Mit der Insolvenz über mich als Privatperson will ich das bereinigen und einen Schlussstrich ziehen, immerhin gibt es diese gesetzliche Möglichkeit“, so Markut, der im Zuge eines Sanierungsverfahrens eine 20-Prozent-Quote zur Entschuldung anbietet. Die Wellness-Pension ist vom Insolvenzverfahren nicht betroffen, diese hat wie gehabt geöffnet und wird von Markuts jetziger Frau geführt.
Markut war jahrzehntelang SPÖ-Urgestein, 2013 trat er aus. Seitdem ist er „parteifrei“, wie er sagt. Nach seinem Austritt bei der SPÖ habe er „ehrenamtlich“ für das Team Stronach gearbeitet – ohne Parteimitglied zu sein.