Er ist am Ende. Psychisch, körperlich und gesundheitlich. „Ich bin ein Wrack“, sagt der ehemalige Reichenfelser Hotelier und Gasthausbesitzer Stefan Schaller über sich selbst. Zuviel sei in den letzten Jahren passiert, zu wenig Unterstützung hätte er von vielen Seiten erfahren. „Und jetzt flatterte noch der Versteigerungsbeschluss über mein Gasthaus und weitere Grundstücke ins Haus“, berichtet der 50-Jährige.
Was war passiert? Wie konnte es soweit kommen, dass der ehemalige Haubenkoch, bei dem die Feinschmecker aus nah und fern ein- und ausgingen, in eine solche wirtschaftliche prekäre Situation geriet? Das gemütliche Gasthaus „Steinkellner“ seiner Großeltern Felix und Berta samt Landwirtschaft und Greißlerei war einst der Mittelpunkt der Marktgemeinde Reichenfels und die Geschäfte gingen gut. So gut, dass man sich entschloss, ein Hotel samt Kino- und Veranstaltungssaal dazu zu bauen. „Auch der Zweitbetrieb meiner Mutter Berta Schaller in Feistritz im Drautal mit Tankstelle, Motel, Espresso und Rohkaffeehandel lief bis zum Bau der Autobahn prächtig“, erinnert sich Schaller, der die Hotelfachschule absolvierte und Betriebswissenschaft studierte.