Monatelang hat es im Wolfsberger Rathaus rumort. Die Stimmung innerhalb der SPÖ-BZÖ-Plattform war am Tiefpunkt. Fazit: "Das BZÖ hat die Plattform verlassen", erklärt Bürgermeister Gerhard Seifried.

Gescheitert, oder nicht? Er schließt dies aus dem "Verhalten und den Angriffen von BZÖ-Fraktionssprecher Harald Trettenbrein" - und aus dem Abstimmungsverhalten des BZÖ. "Trettenbrein hat die Zusammenarbeit nicht verstanden", so Seifried. Dennoch erklärt die SPÖ nicht dezidiert das Scheitern der Plattform. Auf die Frage, ob die Zusammenarbeit nun für beendet erklärt wird, antwortet der Gemeindechef: "Noch einmal, ich sehe es so, dass das BZÖ die Plattform verlassen hat."

Die Orangen wollen davon aber nichts wissen. "Wo und wann sollen wir die Plattform verlassen haben? Mit uns hat niemand über ein Ende der Plattform gesprochen, der Bürgermeister redet seit 14 Tagen nicht mehr mit mir", so Trettenbrein. Auch Landeshauptmann Jörg Haider, der maßgeblich am Plattform-Plan mitbeteiligt war, erklärt: "Mir ist nicht bekannt, dass die Plattform aufgelöst wurde."

Auflösung. SPÖ-Fraktionssprecher Hans-Peter Schlagholz, der vor Wochen offiziell die Auflösung der Zusammenarbeit forderte: "Die Fraktion hat damals meinem Wunsch nicht Rechnung getragen. Aber wenn man sich anschaut, was in den letzten Monaten passiert ist, dann ist klar, dass das BZÖ die Plattform verlassen hat. Man kann nicht dabei sein und dann so ein Vokabular und Stimmverhalten an den Tag legen." Trettenbreins Konter: "Eine Zusammenarbeit heißt ja nicht, dass ich zu allem ,Ja und Amen' sagen muss."

Der ÖVP-Kommentar zur Situation: "In Wolfsberg geht es seit Langem nur noch darum, wer die Plattform als erster verlässt. Das will keiner tun. Es gibt keine Sachpolitik mehr. Wie auch immer die Sache ausgeht, die ÖVP wird weder mit der SPÖ noch mit dem BZÖ eine Plattform bilden", so Stadträtin Silvia Krainz.