Die gebürtige Lavanttalerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) habe sich nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt laut einem Bericht im „Standard“ ein Porträt von sich selbst in der Galerie der Nationalratspräsidentinnen und -präsidenten gewünscht. Immerhin war die bald 46-Jährige vom 9. November bis 17. Dezember 2017 in Summe 38 Tage als Nationalratspräsidentin im Amt. Laut dem Pressedienst der Parlamentsdirektion gab es mit Köstinger in der Vergangenheit ein diesbezügliches Gespräch, in dem sie über die Rahmenbedingungen informiert wurde. Nachdem anschließend keine entsprechende Anforderung eingelangt sei, sie jedoch in einem Medienbericht mit einem diesbezüglichen Wunsch zitiert ist, werde dies seitens der Parlamentsdirektion neuerlich mit ihr geklärt. Für eine Stellungnahme war Köstinger für die Kleine Zeitung nicht erreichbar.
Grundsätzlich erhalten alle Präsidentinnen und Präsidenten des Nationalrates ein Porträt in der Galerie. Das letzte Porträt stammt von der im Jahr 2014 verstorbenen Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) Sie war von 2006 bis zu ihrem Tod 2014, als erste Frau, Präsidentin des Österreichischen Nationalrates. Prammer war im Amt an Krebs gestorben, sie hatte daher nicht die Entscheidung über ihr Bild treffen können. Denn: Üblicherweise wählen die Präsidentinnen und Präsidenten eine Künstlerin oder einen Künstler aus. Die weitere Abwicklung, inklusive budgetäre Bedeckung, übernimmt dann die Parlamentsdirektion.
In die Galerie aufgenommen werden die Porträts mit dem Ausscheiden aus dem Nationalrat. Die unmittelbare Nachfolgerin von Barbara Prammer, Doris Bures (SPÖ), gehört nach wie vor dem Nationalrat an, daher findet sich von ihr noch kein Porträt in der Galerie. Von den weiteren Nachfolgern Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Wolfgang Sobotka (ÖVP) seien bislang keine konkreten Anforderungen an die Parlamentsdirektion gestellt worden.