Ende September hat ein verheerender Großbrand die ehemalige Lebek-Halle in Wolfsberg vernichtet. Die Räumlichkeiten vom Lavanttaler Tanzsportclub, von einer Schneiderei, einem Fitnessstudio, einer Disko und der Indoor-Spielewelt „Jump and Play“, die eine Woche darauf eröffnet hätte, liegen in Schutt und Asche. Zwar nicht ein Raub der Flammen, aber durch das Löschwasser massiv beschädigt wurden große Teile der Kunstwerke des bedeutenden Lavanttaler Künstlers Karl Schüßler, der Ende 2010 mit 69 Jahren verstorben ist. Ein Teil konnte gerettet werden. Gemalt hat Schüßler Zeit seines Lebens. Entstanden sind aber nicht nur Bilder, sondern auch Keramiken. Sein gesamtes Lebenswerk war in Kellerräumlichkeiten der Lebek-Halle gelagert, nachdem Schloss Silberberg, in dem Schüßlers Atelier war, einige Jahre nach seinem Tod verkauft wurde.

Die Lebek-Halle in Wolfsberg stand in den frühen Morgenstunden des 27. September in Vollbrand
Die Lebek-Halle in Wolfsberg stand in den frühen Morgenstunden des 27. September in Vollbrand © BFKdo Wolfsberg

Nun veranstaltet die Stadtgemeinde Wolfsberg eine Ausstellung mit Werken von Karl Schüßler, die den Großbrand unbeschadet überstanden haben. Rund 40 „gerettete“ Werke werden in einer großen Ausstellung im Rathaus präsentiert – aber auch ein durch die Hitze beschädigtes Bild. Die Vernissage findet am 31. Oktober um 19 Uhr im Festsaaltrakt des Rathauses statt. Dort wird auch ein Werk von Karl Schüßler für einen karitativen Zweck verlost. Lose können während der Vernissage zum Stückpreis von 20 Euro erstanden werden. Der Gewinner wird im Zuge der Ausstellungseröffnung gezogen. Die Ausstellung, die den passenden Titel „Aus dem Feuer“ trägt, kann bis 30. Dezember zu den Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden.

Im westlichen Teil der Lebek-Halle waren die Kunstwerke von Karl Schüßler im Keller gelagert
Im westlichen Teil der Lebek-Halle waren die Kunstwerke von Karl Schüßler im Keller gelagert © Bettina Friedl

Die Schadenshöhe durch den Brand könne Familie Schüßler nicht schätzen, versichert waren die Kunstwerke jedenfalls nicht. „Die Versicherung wäre unleistbar gewesen. Da wäre ein Gutachter gekommen, hätte jedes einzelne Bild geschätzt und Vorschriften gemacht, wie die Werke gelagert und gesichert sein müssten“, erklärt Michael Schüßler, der mit Karl Schüßlers Tochter Ruth verheiratet ist. Zum Wert der Kunstwerke sagt er nicht viel: „Das kann man nicht pauschal sagen, das kommt auf die Technik an und hängt vom Entstehungsjahr ab.“ Laut dem Wolfsberger Galeristen Berndt Kulterer koste ein Bild von Karl Schüßler in der Größe 1 Meter mal 70 Zentimeter zwischen 2000 und 2500 Euro.