Einmal im Jahr setzen sich mehrere tausend Mitglieder der Jugendgruppen in Österreich im Rahmen von „Tat.Ort Jugend“ für gemeinnützige Projekte in ihrer Gemeinde ein und zeigen somit, dass sie auch ehrenamtlich mit anpacken können. Auch sechs Landjugendgruppen (LJ) aus dem Lavanttal organisierten unterschiedliche Projekte und tüftelten an ihren Ideen.
Unter dem Namen „Die stille Welt der Gehörlosen“ holte sich die LJ St. Michael den zweiten Platz kärntenweit und darf somit nach Vorarlberg fahren, wo die fünf besten Projekte aus jedem Bundesland geehrt werden. Ziel der LJ St. Michael war es, auf die Wichtigkeit der Gebärdensprache aufmerksam zu machen. „Ein Mitglied von uns hat einen gehörlosen Vater und gab uns die Idee für unser Projekt. Gehörlose Menschen treffen immer wieder auf Situationen in ihrem Alltag, wo nicht auf die Betroffenen Rücksicht genommen wird. Daher wollten wir diesem Thema mehr Aufmerksamkeit schenken“, sagt Emily Samwald, Leiterin des Projekts. Nachdem die Mitglieder der Ortsgruppe einen Tag lang mit einer Lektorin die wichtigsten Wörter erlernen konnten, gaben sie ihr Wissen weiter und besuchten die Volksschule St. Michael. „Die Kinder konnten alles spielerisch erlernen und auch so einen Einblick bekommen. Wir haben auch schon gehört, dass viele das Erlernte wiedergegeben haben“, freut sich Samwald.
Auch wenn die Landjugend Schiefling schon lange bei keinem „Tatort“ mitgewirkt hat, dürfen sich die Mitglieder in diesem Jahr über den dritten Platz freuen. Ziel ihres gemeinnützigen Projektes war es, einen steinernen Altar für ihre Almmesse auf der Schrottalm zu errichten. „Die Almmesse besteht bei uns schon seit knapp 20 Jahren und ist ein beliebter Treffpunkt für viele Leute. Damit diese noch weiterhin viele Jahre bestehen kann, haben wir uns dieses Projekt vorgenommen“, weiß Marie Bischof von der LJ Schiefling. Ein Wochenende lang wurde mithilfe eines Maurers an dem Altar gewerkelt, der bei der heurigen Almmesse eingeweiht wurde.
Die LJ Reichenfels errichtete einen Gemeinschaftsplatz. „Auf dem Platz war davor nur eine Wiese. Wir haben einen Schotterplatz gemacht, Zäune errichtet, eine Feuerstelle gebaut und Motorikspiele für Kinder aufgestellt“, sagt Projektleiter Johannes Steinkellner. Durch den Zaun zum Bach und der autofreien Zone können Eltern ihren Kindern sorglos beim Fahrradfahren und Spielen zuschauen. Die Ortsgruppe belegte den fünften Platz.
Für eine sinnvolle Ferienbeschäftigung plante die LJ Preitenegg verschiedene Aktivitäten, bei denen die Kinder möglichst viel über die Umwelt und Nachhaltigkeit lernen konnten. Dabei wurde ein Insektenhotel gebaut, Stofftaschen bemalt, Blumentöpfe verziert und Nistkästen für Vögel errichtet.
In Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Schwarzen Kreuz, widmete sich die LJ Granitztal der Pflege von Denkmälern und Kriegsgräbern und erhielt durch die Obmänner von Traditionsverbänden historische Einblicke. „Es war sehr spannend. Wir haben viel Geschichtliches gelernt, was wir davor nicht wussten“, sagt Obmann Arnold Leitner. Im Zuge dieses Projektes konnten das Kriegsdenkmal im Granitztal und Gräber in St. Paul und St. Martin gepflegt werden.
Die LJ Maria Rojach nahm den diesjährigen „Tatort“ zum Anlass, den Tennisclub in ihrer Gemeinde zu unterstützen. „Wir haben bei uns in Maria Rojach einen großen Tennisplatz und einen Verein mit wenig jungen Mitgliedern. Ziel war es, Kinder und Jugendliche für den Tennissport zu begeistern“, sagt Projektleiterin Verena Krainer. Am letzten Schultag konnten viele Kinder die wichtigsten Schritte spielerisch beim Tennis erlernen. Funktioniert habe das Projekt gut, denn der Tennisclub konnte nach diesem Tag neue, junge Mitglieder begrüßen.