„Es war ein perfekter Tag“, schwärmen die Wolfsbergerin Alexandra Petschenig (24) und der Lavamünder Raphael Golez (28). Der Versicherungsberater der „Wiener Städtischen“, der auch SPÖ-Vizebürgermeister ist, und die in der Familienintensivbetreuung tätige Sozialpädagogin schlossen am 24. August in Lavamünd den Bund der Ehe. Nach der standesamtlichen Trauung am Gemeindeamt tauschten sie in der Pfarrkirche in Lavamünd die Ringe. Danach standen die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Lavamünd auf dem Weg der Hochzeitsgesellschaft zum Fototermin auf der Lavantbrücke mit ihren Schläuchen Wasser spritzend Spalier. „Die Feier fand mit rund 120 Gästen im Kulturhaus statt, wo uns der Hüttenwirt bewirtet hat“, erzählt die Braut, die den Nachnamen ihres Mannes angenommen hat.
Kennengelernt hat sich das junge Ehepaar vor rund neun Jahren auf dem Parkplatz vor dem ehemaligen „Merkur“ (heute „Billa Plus“) in Wolfsberg. „Das war früher ein Treffpunkt für junge Leute, die schon einen Führerschein und Autos hatten“, berichtet der Bräutigam. Als sich der damals 19-jährige gelernte Schlosser dort eines Tages mit seinen Freunden traf, stach ihm die zu diesem Zeitpunkt erst 15-Jährige, die gerade mit ihrer Lehre zur pharmazeutisch-kaufmännischen Assistentin begonnen hatte, ins Auge. „Sie fiel mir aus 20 Meter Entfernung sofort auf“, sagt Raphael, der sie sogleich um den Finger zu wickeln versuchte. Mit seiner „provokant charmanten Art“ gelang es dem Lavamünder auch bald darauf, das Herz der in Siegelsdorf bei St. Marein aufgewachsenen Wolfsbergerin zu erobern. „Er hatte immer einen blöden Schmäh auf den Lippen“, erzählt die Braut, die nach der Lehre mit Matura an der Uni Klagenfurt ein Studium der Erziehungs- und Bildungswissenschaft begonnen hat.
Mit dem Boot auf der Drau
2021 folgte der Antrag, für den er, der ebenso wie seine in der Zwischenzeit zu ihm gezogene Freundin Mitglied bei der FF Lavamünd ist, eine romantische Feuerwehrübung inszenierte. Rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich an einem kalten Freitagabend Mitte Oktober zu einer Nachtübung. „Drei Kameraden waren in mein Vorhaben eingeweiht“, berichtet er. Nichtsdestotrotz ging der Plan fast schief, denn Alexandra wollte anfangs nicht daran teilnehmen. „Ich war an dem Tag schon so müde“, sagt sie, die sich zum Glück aber überreden ließ. Nichts ahnend ging es für die spätere Braut mit dem Arbeitsboot auf der Drau in Richtung Süden zur Floßanlagestelle Rabenstein, von wo aus sie Lichter sah und Musik hörte. „Als ich Raphael im weißen Hemd sah, dämmerte es mir“, erinnert sie sich. Auf dem von der Gastronomin Bettina Sulzer-Gallant mit hunderten Kerzen dekorierten Draufloß machte Raphael seiner Alexandra auf den Knien einen Heiratsantrag.
Geheiratet wurde auch deshalb erst heuer, weil die Braut ihren Bachelorstudiengang noch vorher abschließen wollte. Die Flitterwochen wird das frischvermählte Ehepaar, das in einer Eigentumswohnung in Wunderstätten lebt, nächstes Jahr nachholen.
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