Dass man die Arbeit im Grünen auch im hohen Alter in vollen Zügen genießen kann, ohne sich dabei zu überanstrengen oder Verletzungen zu riskieren, beweist Egydius Staubmann. Mit seinen 91 Jahren ist der rüstige Pensionist noch jeden Tag im Garten seines Eigenheims in Bad St. Leonhard unterwegs, um nach seinen Pflanzen zu sehen. Früher war noch seine Frau Sofia mit dabei, sie starb aber vor drei Jahren. 1959 heirateten die beiden und zogen von St. Anna in der Steiermark ins obere Lavanttal. Dort bewirtschafteten sie eine kleine Landwirtschaft neben dem ehemaligen Schwefelbad. „Schon dort hatten wir einen großen Garten mit einer Vielzahl an Blumen“, erinnert sich Staubmann. Als dann das Anwesen der Umfahrung weichen musste, wurde ein neues Haus etwas oberhalb der Ortschaft bezogen und bald blühten wieder viele Blumensorten im Garten.
Seit Beginn der Blumenolympiade vor mehr als zwanzig Jahren ist die Familie Staubmann dabei. „Eigentlich motivierte ich meine Frau daran teilzunehmen“, schmunzelt Staubmann. Seither gab es für ihre Pflanzenpracht zahlreiche Urkunden und Preise. Heuer wurde der dritte Platz in der Kategorie „Rund ums Haus“ erzielt.
Allen voran sind es neben den Rosen die Surfinien, die im Garten des Einfamilienhauses für Schmuck sorgen. Täglich müssen die verblühten Pflanzenteile entfernt werden „Früher hat dies meine Frau gemacht, heute hilft mir auch oft meine Tochter“, so Staubmann. Zur Pflege seines Blumenschmuckes verwendet er gerne abgestandenes Wasser und Regenwasser. „Das Gießen wird von Hand erledigt. Da bin ich jeden Tag dahinter. Wenn es heiß ist, zwei Mal am Tag“, sagt Staubmann. Ob er auch im nächsten Jahr wieder dabei sein wird? „Wenn es der Gesundheitszustand zulässt, dann schon“, lächelt der Senior, den die Arbeit im Garten jung hält.
Die Liebe zu den Blumen erbte Christa Graf von ihrer Mutter. „Sie hat mir vieles im Garten gezeigt, das mir heute zugutekommt“, erinnert sich die 61-Jährige an ihre Kindheit im Bergdorf Pölling auf der Saualpe. Heute bewohnt die lebenslustige ehemalige Friseurin zusammen mit ihrem Ehemann Wilhelm (64) ein schmuckes Eigenheim in Paildorf, einem Ortsteil in St. Stefan in der Gemeinde Wolfsberg. Der rund 400 Quadratmeter große Garten ist ihr Reich. „Da habe ich völlig freie Hand“, schmunzelt die ehemalige Buchhofschülerin.
Eine Sonnenuhr, zwei Brunnen, eine Feuerstelle, eine Kapelle und ein Glockenturm wurden von ihr entworfen und mit ihren eigenen Händen gebaut. Auch eine als Blumentopf umgestaltete Schaufensterpuppe zeugt von der Kreativität der Pensionistin. Sie ergänzen harmonisch die Blumenpracht, bei der neben Geranien und Weihrauch Surfinien und Rosen den Ton angeben. „Ich bin mehr der gestalterische Typ, die tägliche Arbeit mit den Blumen geht so nebenbei“, beschreibt Graf sich selbst. Dabei helfen ihr auch ihre vier Enkelkinder Mila, Adam, Frida und Theo. Sehr gerne stellt sie auch Gestecke her, die dann für Allerheiligen oder die Adventzeit Verwendung finden. Bei der diesjährigen Blumenolympiade war sie das dritte Mal dabei und holte sich den zweiten Platz in der Kategorie „Garten als Erholungsraum“.
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Herbert Hollauf