Während viele andere Sägewerke im Lavanttal der Vergangenheit angehören, investiert die Reichenfelser „weinberger-holz gmbh“ in ihrem 170. Bestandsjahr 1,5 Millionen Euro in eine neue 2900 Quadratmeter große Lagerhalle. „Wir wollen von der Plastikverpackung wegkommen und die Ware vor Witterung und Feuchtigkeit schützen. Im Oktober soll der Bau abgeschlossen sein“, sagt Geschäftsführer Johann Alfred Weinberger (46), Obmann von „proHolz Kärnten“, Vizepräsident des Fachverbandes der Holzindustrie Österreich und Senator im Senat der Wirtschaft.

Das Werk in Reichenfels
Das Werk in Reichenfels © www.weinberger-holz.at

Geführt wird der Familienbetrieb in der sechsten Generation. Was mit Johann Weinberger I. im Jahr 1854 mit einer einfachen Brettersäge begann, die er mit seiner Frau Maria neben einer Fleischhauerei, Landwirtschaft und einem Gasthof in der Marktgemeinde betrieb, hat sich kontinuierlich zu einem hochmodernen Industriepartner für tragende Holzbauteile entwickelt. „Von jeher suchten wir Nischen, die die großen Firmen nicht besetzten und versuchten stets, innovativ und flexibel zu bleiben“, erklärt der zweifache Familienvater. Dazu tragen auch selbst entwickelte Spezialprodukte bei, wie zum Beispiel das Balkensperrholz-System „Primolan“ oder die Blockhausbohle „Bilam forte“, die Abnehmer in vielen Teilen Europas finden. 1972 wurde auch mit der Parkettproduktion begonnen, zehn Jahre später der Grundstein für die Keilzinkung, das heutige Herzstück der Produktion, gelegt.

Seit 2006 ist Johann Alfred Weinberger Geschäftsführer
Seit 2006 ist Johann Alfred Weinberger Geschäftsführer © www.weinberger-holz.at

55 Millionen Euro

In den letzten Jahrzehnten wurde der Betrieb auch immer wieder vergrößert. Erst vor drei Jahren wurde um 740.000 Euro eine moderne Brandschutzanlage erbaut. 2010 übernahm die Familie Weinberger auch das damalige BSH-Werk im salzburgerischen Abtenau. Drei Jahre später ereignete sich dort ein folgenschwerer Brand, der mehrere Millionen Euro Schaden verursachte. Nach dem Wiederaufbau wurde der salzburgische Standort eines der effizientesten Leimbinderwerke Europas. „Wir haben uns zu einem europaweit zuverlässigen und kompetenten Partner bei Holzleimprodukten für verschiedenste Einsatzmöglichkeiten entwickelt, die von Carports bis hin zu ganzen Industriehallen reichen“, so Weinberger. Zudem werden am Reichenfelser Standort auch Holzreste im Nahwärmewerk verwertet und 50 Objekte in der Gemeinde umweltfreundlich und nachhaltig versorgt. Die Innovationsfreudigkeit wurde auch durch die Verleihung zahlreicher Preise gewürdigt. Auch in Sachen Umwelt wurde das Unternehmen ausgezeichnet. 73 Mitarbeiter werden an beiden Standorten beschäftigt, ein Jahresumsatz von 55 Millionen Euro wird durchschnittlich erzielt.