Auch wenn die Arbeitslosenzahl im Lavanttal mit Stand Juli um 1,1 Prozent gestiegen ist, ist es laut Klaus Leopold, Leiter des Arbeitsmarktservices (AMS) Wolfsberg, „im kärntenweiten Vergleich ein sehr niedriger Wert für diese Jahreszeit“. Ende Juli verzeichnete das Arbeitsmarktservice in Kärnten eine Zunahme von 857 Arbeitslosen, was eine Steigerung von 6,1 Prozent bedeutet. Damit hat Kärnten erneut die geringste Steigerung verglichen mit den anderen Bundesländern, denn der Österreichschnitt beträgt 9,9 Prozent. Aktuell zählt der Bezirk Wolfsberg 1048 Arbeitslose, das sind elf mehr als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Dabei sind es 564 Frauen und 484 Männer, die aktuell auf der Suche nach Arbeit sind. „Vor der Corona-Pandemie waren die Stände wesentlich höher und aufgrund der demografischen Entwicklung sind die Zahlen gesunken. Vor Jahren war die Zahl nie unter 1000, im Juni dieses Jahres waren wir auf unter 900“, weiß Leopold.

Klaus Leopold, Leiter AMS Wolfsberg
Klaus Leopold, Leiter AMS Wolfsberg © KK

Personengruppen, bei denen die Arbeitslosigkeit kärntenweit steigt, sind Jugendliche bis 25 Jahre, der Anstieg bei dieser Gruppe im Bezirk Wolfsberg ist mit jetzigem Stand aber „gleich geblieben“. „Bei uns sind es hauptsächlich Menschen über 50 Jahre, die arbeitslos gemeldet sind“, führt der Leiter fort. Aktuell verzeichnet das AMS Wolfsberg 705 offene Stellen, das sind rund 20 Prozent weniger als im Vorjahr. „Die größte Nachfrage gibt es bei den Metall-, Bau- und Elektroberufen, aber auch in der Reinigung. Ansonsten teilt es sich in unterschiedliche Bereiche auf. Im Sommer wird natürlich im Fremdenverkehr gesucht und manche Personen sind beispielsweise wegen Umbauarbeiten kurzfristig arbeitslos gemeldet“, so Leopold. Erfreulich ist laut dem Leiter des AMS Wolfsberg die Entwicklung der Langzeitarbeitslosen: „Diese sind bei uns seit über einem Jahr stetig am Sinken.“

Stabil durch Holz- und Metallbranche

Auch wenn in anderen Bezirken im Gesundheitsbereich gesucht wird, sieht Leopold im Lavanttal die Stellenbildung in dieser Branche als weniger präsent: „Die Nachfrage ist zwar da, man kann aber nicht genau sagen, wie viele bei uns gesucht werden, da die Stellen meistens direkt bei den Instituten ausgeschrieben werden. Ein Teil wird jedoch durch die Abgänger des Fachkräftestipendiums abgedeckt, die wieder eingestellt worden sind.“

Wie es mit den Arbeitslosenzahlen im Herbst weitergehen wird? „So wie es generell aussieht, wird im Herbst durch die schwache Konjunktur die Anzahl verstärkt werden und in gewissen Branchen werden wir einen Anstieg verzeichnen. Bei uns im Lavanttal ist das jedoch aktuell schwer zu sagen, da wir viele Stellen in der Holz- und Metallbranche haben. Dort sind die Zahlen noch recht stabil“, sagt Leopold. Im Allgemeinen betont Leopold, dass „wenn man sich die Arbeitslosenquote vom letzten halben Jahr, trotz schwächer werdender Konjunktur in Österreich ansieht, befinden wir uns bei einem unteren Wert“.