„Ich bin der Wirt – aber nur eine Nebensache im gesamten Team. Ein Haus wie der ,Torwirt‘ funktioniert nur, wenn es auch eine Wirtin mit Herzblut und ein Team von Mitarbeitern gibt, die alle an einem Strang ziehen“, ist Peter Mosgan überzeugt. Der Wolfsberger holte sich mit seinem Hotel-Restaurant „Torwirt“ bei der „Spitzenplatz“-Wahl der Kleinen Zeitung mit kärntenweit insgesamt über 80.000 abgegebenen Stimmen den Landessieg.
Dabei ist Kärntens beliebtester Wirt trotz seiner Lehre zum Koch ein Quereinsteiger in der Gastronomie. Denn der heute 69-Jährige war vier Jahrzehnte lang selbstständig als Versicherungs- und Immobilienmakler tätig, mittlerweile führt seine Tochter Marlies das von ihm gegründete Unternehmen weiter. Dieses befand sich ab 2001 direkt neben dem „Torwirt“, der damals noch von Franz Zechner und dessen Familie betrieben wurde. „Eigentlich haben wir nur Räumlichkeiten gesucht, weil wir unsere Firma erweitern wollten. Doch der damalige Besitzer wollte nur alles oder nichts verkaufen – also kaufte ich alles“, erinnert sich Mosgan an das Jahr 2013 zurück.
In den darauffolgenden Jahren habe er mit seiner Frau Helena das Restaurant samt dem Hotelbetrieb im Zuge einer Modernisierung auf 50 Zimmer mit 100 Betten ausgebaut. Seit fünf Jahren gibt es auch einen Gastgarten mit 80 Sitzplätzen unter bunten Regenschirmen. Das Restaurant mit einer offenen Galerie im Obergeschoß bietet Platz für knapp 200 Gäste. „Wir haben eine gute österreichische Küche und Pizza aus dem Holzofen“, schwärmt der Wolfsberger, der den Hausspieß, hausgemachte gekrendelte Kärntner Nudeln, gefüllte Calamari oder den Tafelspitz zu den Spezialitäten des Hauses zählt. Absolut tabu seien hochverarbeitete Lebensmittel, gekocht werde stattdessen naturbelassen und sortenrein.
Was einen guten Wirt ausmacht? „Er muss für seine Gäste und seine Mitarbeiter da sein. Ein Wirt muss zuhören können und sich der Verschwiegenheit verpflichten, wenn es ums Persönliche geht“, meint er. Das Um und Auf neben der Qualität der Küche und des Service seien die Mitarbeiter, von denen beim „Torwirt“ je nach Saison zwischen 20 und 25 Personen beschäftigt seien. „Die Mitarbeiter müssen sich um den Wunsch der Gäste kümmern – genau so wie es schon vor 100 oder 200 Jahren war.“ Nichtsdestotrotz hätte sich die Wirtshauskultur im Laufe der Jahrzehnte gewandelt. Früher wollte der hungrige Gast satt werden, heute solle der Besuch im Gasthaus nicht nur den Hunger stillen – sondern auch ein Erlebnis bieten. „Gut bedient werden wollten die Gäste aber immer“, weiß er, der sich wiederum erwarte, dass gutes Service wertgeschätzt werde.
Während der „Spitzenplatz“-Wahl wäre Mosgan oft auf der Straße darauf angesprochen worden. „Ich bin echt perplex“, meint der 2,02 Meter große Mann, der nie im Leben mit dem Sieg gerechnet hätte.