Die Unwetterserie in Unterkärnten reißt nicht ab. Am 17. Juli wurden die Freiwilligen Feuerwehren wieder zu Einsätzen alarmiert. Besonders das Lavanttal hat es wieder schwer getroffen. Aufgrund des teils starken Regens standen einige Keller im Gemeindegebiet von Bad St. Leonhard unter Wasser, Bäche traten über die Ufer und es mussten auch einige Straßen von umgefallenen Bäumen und Muren befreit werden. „Es war ein sehr schweres Gewitter. Eineinhalb Stunden lang hat es stark gewittert“, berichtet Bad St. Leonhards Bürgermeister Dieter Dohr (Liste Dohr). Aufgrund des Unwetters gab es auch einen Wassereintritt im Keller des OptimaMed Gesundheitsresorts in Bad St. Leonhard. Der Keller wurde von der Feuerwehr ausgepumpt und Maßnahmen für die Trocknung getroffen. „Das Problem wurde behoben und es gibt keine Auswirkungen auf den laufenden Betrieb unseres Hauses“, heißt es von Seiten des Gesundheitsresorts.

Alle vier Feuerwehren der Stadtgemeinde – Bad St. Leonhard, Wisperndorf, Kliening und Schiefling – standen im Einsatz. 18 Einsätze wurden in der Nacht mit 70 Kameradinnen und Kameraden abgearbeitet. Der Feistritzgraben war in der Nacht nicht befahrbar und ist während der Aufräumarbeiten schwer passierbar. Auch eine Brücke wurde schwer beschädigt. Straßen wurden ebenfalls unterspült und Teile weggerissen. „In Kliening hat sich ein Wasserdurchlass verklaust. Dadurch ist auch eine Mure abgegangen“, so Jürgen Gräßl, Abschnittsfeuerwehrkommandant des Oberen Lavanttals. Auch die Kalchbergstraße wurde ausgeschwemmt. Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren. „Wir sind mitten in der Unwettersaison. Viele in der Bevölkerung haben schon Vorkehrungen getroffen und sind mit Sandsäcken und Tauchpumpen ausgerüstet“, so Andreas Baumgartner, Kommandant der Feuerwehr Bad St. Leonhard.

Auch im Bezirk Völkermarkt kam es gestern zu Einsätzen. Die Feuerwehren St. Georgen am Weinberg und Völkermarkt mussten ausrücken. „Wir hatten mit Sturmschäden wie Bäume auf den Straßen zu kämpfen, aber auch Keller und Straßen mussten abgepumpt werden. Die Menschen haben jedoch von den Unwettern im Vorjahr gelernt und sich mittlerweile gut vorbereitet“, weiß Michael Dreier, Kommandant der Feuerwehr St. Georgen am Weinberg. Patrick Skubel, Völkermarkts Bezirksfeuerwehrkommandant, ergänzt: „Man sieht jedoch, welche Gewalt die Natur hat und man merkt, dass sich solche Vorfälle häufen.“

Die letzten schweren Unwettereinsätze in Unterkärnten gab es ein paar Tage zuvor, und zwar am 12. Juli. Teilweise dauern die Reparaturarbeiten noch an. Die Feuerwehren des Lavanttals wurden zu rund 180 Einsätzen gerufen. Auch damals lagen die betroffenen Gebiete im Oberen Lavanttal sowie in der Stadtgemeinde St. Andrä. Bäche wurden zu reißenden Flüssen. Bis nach Wolfsberg wurden diverse Verklausungen wie Baumstämme geschwemmt. Der Bezirk Völkermarkt blieb hier glücklicherweise verschont.

Auf Anforderung des Abschnittsfeuerwehrkommandos Mittleres Lavanttal formierte sich am 13. Juli der Katastrophenzug (KAT-Zugs 5) mit rund 50 Völkermarkter Einsatzkräften, um die Lavanttaler Kameraden zu unterstützen und abzulösen. Die Hauptaufgaben für den KAT-Zug 5 bestanden darin, den Sägewerksbetrieb Zausinger in Hintertheißenegg von den Schlammmassen zu befreien und eine Behelfsbrücke zu errichten. „Allgemein werden wir in Zukunft weiterhin mit lokalen sowie auch mit großräumigen Ereignissen rechnen müssen“, meint Silvia Kostmann, Wolfsbergs Bezirkshauptmann-Stellvertreterin. Daher sei die Umsetzung von weiteren Schutzprojekten wichtig. Holz oder Siloballen sollten ebenfalls nicht neben potenziellen Hochwassergebieten gelagert werden. „Da dies zu Verklausungen führen kann“, so Kostmann.