Um Platz für weitere Gewerbebetriebe zu schaffen, hat die Gemeinde St. Andrä 2022 eine sieben Hektar große Fläche südlich des Kreuzungsbereiches St. Pauler Landesstraße und Packer Bundesstraße gekauft. Mit den Grundbesitzern habe man sich auf 35 Euro pro Quadratmeter geeinigt. Multipliziert man die 70.000 Quadratmeter mit dem Preis von 35 Euro, ergibt das 2,45 Millionen Euro für den Grundankauf. Nun hat der Gemeinderat die innere Aufschließung (Wasser, Kanal, Straßen) um 183.000 Euro einstimmig abgesegnet, immerhin wollen die ersten Firmen im Herbst anfangen zu bauen. Die ASCO Firmengruppe und Elektro Mahkovec aus St. Paul haben bereits Flächen dort gekauft und scharren in den Startlöchern.
„Wir selektieren“
„Mit diesen beiden Firmen ist die Hälfte der Flächen der Industrie- und Gewerbezone IGZ St. Andrä Süd verkauft“, erklärt Vizebürgermeister und Finanzreferent Andreas Fleck (SPÖ). Für die übrigen Flächen – straßenseitig kostet der Quadratmeter 75 Euro, dahinter 65 Euro pro Quadratmeter – gebe es viele Anfragen. „Wir sehen uns die Interessenten ganz genau an und selektieren, welche Firmen am meisten Mitarbeiter bringen. Immerhin sind wir als Gemeinde in so schwierigen finanziellen Zeiten, wie jetzt, auf die Kommunalsteuer-Einnahmen angewiesen, die der einzige Spielraum sind, um Vereine, Schulen oder Kindergärten zu unterstützen“, so Fleck, der großen Arbeitgebern den Vorzug geben will: „Davon hat die Gemeinde mehr, als von einem Ein-Mann-Betrieb mit Lager und Halle.“ In der 18 Hektar großen IGZ in Framrach bei der A2-Auffahrt gibt es 50 Betriebe mit rund 1200 Beschäftigten.
Kreisverkehr wird gebaut
Im Frühjahr 2025 wird dann auch mit dem Bau eines fünfarmigen Kreisverkehrs begonnen, der laut Fleck bis Ende 2025 fertig sein soll. Kostenpunkt: 1,5 Millionen Euro. Das Land übernimmt ein Drittel, eine Million Euro muss die Gemeinde St. Andrä selbst aufbringen. Laut Fleck werden zwar „fünf Arme errichtet, aber nur einmal vier Arme an die Straßen angeschlossen.“ Der fünfte Arm könne laut Vizebürgermeister jederzeit jene 19 Hektar große Ackerfläche gegenüber der neuen IGZ Süd erschließen, die im Besitz eines Landwirtes ist.
Für Bürgermeisterin Maria Knauder (SPÖ) ist der Kreisverkehr unumgänglich, immerhin sei dieser auch in Hinblick auf die Koralmbahn – und den Bahnhof Lavanttal in St. Paul – eine zukunftsweisende Verkehrslösung. Sie hofft jedoch auf ein Einlenken des Landes hinsichtlich der Kostenaufteilung. „Nachdem drei Arme die Landes- und Bundesstraße betreffen, wäre es nur fair, wenn das Land drei der fünf Arme bezahlen würde und wir als Gemeinde jene zwei Arme, die in künftige Gewerbegebiete führen“, so Knauder.
Seitens des Straßenbaureferates des Landes Kärnten wird bestätigt, ein Drittel der Kosten zu übernehmen. „Nachdem wir als Land Kärnten keinen Kreisverkehr brauchen würden, sondern dieser rein der Erschließung des Industriegebietes dient, gilt das Verursacherprinzip. Das heißt, die Kosten hat die Gemeinde St. Andrä als Verursacher zu tragen. Wir als Land beteiligen uns aus Gründen der Verkehrssicherheit mit einem Drittel“, heißt es aus dem Büro des zuständigen Landesrates Martin Gruber (ÖVP).