Melanie Schart aus St. Andrä steht Menschen in den schlimmsten Situationen im Leben bei. „Für die Krisenintervention muss man 25 Jahre alt sein. Als ich so alt war, habe ich die Ausbildung begonnen“, erzählt die 33-Jährige, die hauptberuflich als Krankenschwester auf der Intensivstation im LKH Wolfsberg arbeitet und sich seit 2015 beim Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes engagiert. „Wir wissen nie, was uns wirklich vor Ort erwartet. Ein Einsatz kann bis zu zehn Stunden dauern. Jede Situation ist anders, das steht in keinem Lehrplan“, sagt Schart, die bei plötzlichen Todesfällen, Katastrophen, Großschäden oder Verkehrsunfällen, immer mindestens zu zweit im Team, ausrückt.
Besonders prägend war für sie der Einsatz während der schweren Unwetter im Sommer 2022 bei der Freizeitanlage in St. Andrä, bei dem zwei Kinder tödlich verunglückten. „Auf so etwas kann dich niemand vorbereiten. Diese Tragödie war für alle Einsatzkräfte ein prägendes Ereignis, das uns alle bis zum Lebensende begleiten wird. Vor allem als Mutter ging mir dieser Vorfall besonders nahe“, so Schart, Mutter von zehnjährigen Zwillingen. Wie sie mit solchen Schicksalsschlägen umgeht? „Nach jedem Einsatz setzen wir uns im Team zusammen und sprechen über das Erlebte. Für mich ist es auch wichtig eine Uniform zu tragen, das ist wie ein Schutzschild, dass ich dann abends ausziehen kann.“
Der 33-Jährigen werde auch sehr viel Wertschätzung entgegengebracht. „Ohne meine Familie könnte ich Beruf und Ehrenamt nicht stemmen. Hierbei unterstützt mich mein Partner oder unsere Eltern. Ich bin auch stolz auf meine Kinder, die das alles mit mir leben“, erzählt sie. Ihre beiden Berufe möchte sie noch so lang wie möglich ausüben. Denn darin hat sie für sich ihre Bestimmung gefunden.