Metallverarbeitung, Holzverarbeitung und Bauwesen: Das sind die großen Beschäftigungszweige, die das Lavanttal prägen. Laut Diane Tiefenbacher, Bezirksstellenleiterin der Wirtschaftskammer Wolfsberg, werde für die Zukunft entscheidend sein, wie sich der Wirtschafts- und Lebensraum Unterkärnten aufgrund der Inbetriebnahme der Koralmbahn ab 2025 entwickelt. Aktuell gibt es im über 52.000 Einwohner großen Bezirk Wolfsberg 3317 Unternehmen mit aktiver Gewerbeberechtigung, wobei es alleine im Vorjahr rund 200 Unternehmensgründungen im Lavanttal gegeben hat.

In den 264 Lehrbetrieben sind insgesamt 811 Lehrlinge beschäftigt. „Unser Bezirk hat einen sehr hohen Anteil der Bevölkerung mit Lehre beziehungsweise Meisterprüfung. Dieser Anteil liegt bei 44 Prozent, Wolfsberg liegt da auf Platz zwei von allen Bezirken in Kärnten“, erklärt Tiefenbacher. Der Anteil der Personen mit Matura liege hingegen bei 14,4 Prozent und der Anteil der Personen mit einem abgeschlossenen Studium an einer Uni, FH oder Pädagogischen Hochschule liegt nur bei 11,2 Prozent. „Damit liegen wir auf Platz neun in Kärnten“, fährt Tiefenbacher fort.

Diane Tiefenbacher, Bezirksstellenleiterin der Wirtschaftskammer Wolfsberg
Diane Tiefenbacher, Bezirksstellenleiterin der Wirtschaftskammer Wolfsberg © KK/Ramona Steiner

Dennoch hat das Lavanttal beim Durchschnittsverdienst die Nase vorne, was auch mit den guten Kollektivverträgen in der Metall-Branche zu tun hat. „Das Lavanttal hatte 2023 mit 3001 Euro das höchste Bruttomedian-Einkommen in Kärnten“, fährt Tiefenbacher fort. Im Schnitt verdienen Männer im Bezirk 3292 Euro brutto im Monat, Frauen verdienen durchschnittlich 2125 Euro brutto monatlich. „Die regionale Wirtschaftsstruktur ist sehr stark vom Produktionssektor geprägt, aber auch vom Bauwesen“, ergänzt die Wirtschaftskammer-Leiterin, die die Top 5-Industriebetriebe im Bezirk hinsichtlich der Zahl der Beschäftigten nennt: Steiner Bau in St. Paul, die Firma Kostmann in St. Andrä, die Papierfabrik Mondi Frantschach, die Firma Geislinger in Bad St. Leonhard und die Firma Schwing in St. Stefan.

Ein Drittel in Mittelbetrieben

Rund ein Drittel der unselbstständig Erwerbstätigen sind in Mittelbetrieben beschäftigt – in diese Kategorie fallen Unternehmen von 50 bis 249 Mitarbeiter. Knapp 28 Prozent der Lavanttaler Beschäftigten arbeiten in Kleinbetrieben mit 10 bis 49 Mitarbeitern, gut 22 Prozent arbeiten in Großbetrieben ab 250 Mitarbeiter und knapp 16 Prozent in Kleinstbetrieben mit bis zu neun Mitarbeitern.

Im Jahresschnitt von 2023 gab es 21.204 Beschäftigte im Tal, wobei die aktuelle Arbeitslosenquote erfreulich ist. „Der Bezirk Wolfsberg weist laut aktuellsten Daten des AMS im kärntenweiten Vergleich die zweitniedrigste Arbeitslosenquote nach Hermagor auf. Mit Stand April gibt es 957 Arbeitslose, wobei rund ein Drittel von ihnen nur über einen Pflichtschulabschluss verfügt“, erklärt Tiefenbacher.