„Kürzer, kompakter, attraktiver.“ Auf dieses Motto haben sich die Stadtwerke als Veranstalter und die Stadtgemeinde Wolfsberg nach der heftigen Kritik über die Durchführung des Schönsonntagmarktes in der Innenstadt geeinigt. Die Kritik? Dass die Aufbauzeiten und Straßensperren zu lang waren, dass die Standl teils die Auslagen der Geschäfte verstellt haben, dass die Fronleichnamsprozession der Kirche vom Marktgeschehen gestört war und dass die Fahrgeräte und der Rummel zu „verstreut“ waren.

Nur drei Tage

Heuer ist der Feiertag, der Fronleichnamstag, nicht mehr Teil des Marktes, sondern der Donnerstag wird als Hauptaufbautag von den Schaustellern und Fieranten genutzt. Einige der Schausteller sind schon vor Tagen angereist, um mit den Aufbauarbeiten zu beginnen – wie beispielsweise am Bleiweißparkplatz, auf dem gerade das Autodrom aufgebaut wird. Zu ersten Sperren kommt es dann ab 28. Mai: Ab diesem Tag ist der Weiher, die Ernst-Swatek-Straße zwischen ÖGK und Schloss Bayerhofen sowie der Bleiweißparkplatz gesperrt. Die Innenstadt ist dann ab Freitag, 10 Uhr, gesperrt. Der Markt selbst geht von Freitag 14 Uhr bis Sonntag 22 Uhr über die Bühne, wobei am Freitag und Samstag um 2 Uhr früh Sperrstunde ist. Bis Montagfrüh sollen dann „alle Spuren beseitigt“, also die Stadt gesäubert und die Straßen wieder freigegeben sein.

Seit 28. Mai ist auch die Ernst-Swatek-Straße zwischen ÖGK und Schloss Bayerhofen gesperrt
Seit 28. Mai ist auch die Ernst-Swatek-Straße zwischen ÖGK und Schloss Bayerhofen gesperrt © Bettina Friedl

Trotz verkürzter Marktdauer von vier auf drei Tage, erwartet sich Stadtwerke-Geschäftsführer Christian Schimik gleich viele Besucher, wie im Vorjahr – also zirka 40.000. Im vergangenen Jahr hat das Wetter nicht mitgespielt. Angesagt haben sich diesmal rund 150 Schausteller, Fieranten, Standler und Gastronomen, die in der Stadt verteilt sein werden. Neben Autodrom, Tagada, Schweinchenzug, Riesenrad und Super Twister ist ein Gerät nichts für schwache Nerven: Das 42 Meter hohe „Panik“, das auf 106 km/h beschleunigt. Einen Familiennachmittag mit ermäßigten Preisen für die Fahrgeräte gibt es heuer jedoch nicht.

Drei Bühnen

Das Marktgebiet selbst wird kleiner: Die Wiener Straße, der Getreidemarkt und der Schulplatz sind heuer nicht mehr Teil des Marktgeschehens. Damit ersparen sich die Stadtwerke auch Kosten. Immerhin müssen dadurch weniger Bereiche abgesperrt, überwacht und gereinigt werden – und es werden auch weniger Bühnen aufgebaut und bespielt. Anstelle von zwei Haupt- und drei Nebenbühnen gibt es heuer nur die drei Hauptbühnen am Weiher, am Hohen Platz und in der Johann-Offner-Straße. Zur Marktzone gehören die Bereiche Hecher-Weiher-Torwirt, Schloss Bayerhofen-Trattlpark sowie Bleiweißparkplatz hinauf über den Hohen Platz bis zum Rathaus runter.

Am Bleiweißparkplatz wird gerade das Autodrom aufgebaut, ab 28. Mai ist der Platz dann gesperrt
Am Bleiweißparkplatz wird gerade das Autodrom aufgebaut, ab 28. Mai ist der Platz dann gesperrt © Bettina Friedl

Für die Dauer des Marktes ist übrigens die Parkordnung in der Innenstadt und somit die Gebührenpflicht außer Kraft gesetzt. Während des Marktes können die Besucher auch am Privatparkplatz beim Fachmarktzentrum parken – zumindest am Freitag und Samstag ab 18 Uhr sowie am Sonntag den ganzen Tag.

Für das leibliche Wohl der Marktbesucher sorgen heuer 16 Gastrobetriebe – teils Innenstadtgastronomen und teils Wirte, die in der Vergangenheit auch beim Markt in Kleinedling vertreten waren. Das Angebot reicht vom Wiener Schnitzel über Langos bis hin zu Jausenbroten. Doch es haben auch Cafés in der Innenstadt geöffnet, die nicht auf den Kulinarik-Flyern aufscheinen. Beispielsweise das „Cafino“ am Offner Platzl. „Wir haben während des Marktes ganz normal offen, auch am Sonntag. Diesmal nur im Lokal und im Gastgarten. Im Vorjahr haben wir ja quasi den ganzen Platz bespielt. Heuer haben wir jedoch gesagt, dass wir in dieser Größenordnung nicht mehr mitmachen“, sagt Roland Bachmann vom „Cafino“. Auch das „Scharf‘s Deli“ am Weiher steht nicht am Gastro-Flyer, hat aber sehr wohl offen: „Uns ist das zu teuer, wir hätten über 2000 Euro zahlen müssen, um im Freien einen Pavillon und Bierbänke aufstellen zu dürfen. Jetzt haben wir ganz normal bis 2 Uhr früh offen. Sitzen können unsere Gäste im Sitzgarten und im Lokal“, sagt Gastronom Michael Scharf.

© Gerhard Pulsinger

Der Schönsonntagmarkt vom 31. Mai bis 2. Juni findet nun zum dritten Mal in der Wolfsberger Innenstadt statt. Nach dem Markt wird laut Stadtwerken evaluiert, ob der Schönsonntagmarkt auch künftig in der Innenstadt durchgeführt wird. Davor ging er jahrzehntelang am Marktgelände in Kleinedling über die Bühne. Wegen rückläufiger Besucherzahlen und unzufriedener Schausteller und Fieranten entstand damals die Idee, den Markt am Fronleichnamswochenende in die Stadt zurückzuverlegen. Beim traditionell besser besuchten Kolomonimarkt ändert sich nichts: Dieser findet Mitte Oktober wie gewohnt am Marktgelände statt – heuer übrigens vom 11. bis 14. Oktober.