Das Lagerhaus Lavamünd ist Nahversorger, Baumarkt, Gartencenter und Tankstelle in einem. Das soll zwar auch in Zukunft so sein, allerdings in abgeänderter Form, nämlich auf Selbstbedienungsbasis. Immerhin fordere die wirtschaftliche Situation des Lagerhausstandortes in Pfarrdorf bei Lavamünd eine Anpassung und Neuausrichtung. „Trotz aller Bemühungen und einer Umstrukturierung im Jahr 2019 spüren wir die gesellschaftliche Veränderung und den Zeitgeist. Aber wir sind bereit, uns anzupassen“, erklärt Geschäftsführer Gerhard Janschitz und fügt hinzu: „Aus diesem Grund sind wir bestrebt, den Standort in abgeänderter Form aufrechtzuerhalten. Wir planen, ihn in einen Selbstbedienungsladen umzugestalten und nach einem Jahr zu evaluieren, wie dieses neue System von der Gemeinde und dem ansässigen Durchzugsverkehr angenommen wird.“
Ab 21. Mai wird das gesamte Sortiment abverkauft, der letzte Öffnungstag wird der 31. Mai sein. Danach wird umgebaut, um die Voraussetzungen für die Umstrukturierung in einen Selbstbedienungsladen zu schaffen. Die Verkaufsfläche wird verkleinert und der Rest als Lager oder anderweitig verwendet. Im Spätsommer ist die Neueröffnung geplant, über das Investitionsvolumen gibt das Lagerhaus keine Auskunft. Im neuen Selbstbedienungsladen in Lavamünd wird es Lebensmittel sowie Produkte des täglichen Bedarfs aus dem Haus- und Gartenbereich geben. Welche, ist noch Gegenstand von Planungen. Ebenfalls die genauen Öffnungszeiten. „Das Sortiment wird wie gewohnt regionale Spezialitäten umfassen. Der Selbstbedienungsladen wird auf alle Fälle mit verlängerten Öffnungszeiten auch an Sonn- und Feiertagen als Nahversorger für die Kunden zugänglich sein“, fährt Janschitz fort. Zutritt zum Laden erhält man dann mittels Bankomatkarte. Was man einkauft, muss man im Geschäft selbst scannen und mittels Karte bezahlen.
Die Waschanlage und die Lagerhaus-Tankstelle werden ab Juni auf reine Selbstbedienung umgestellt, getankt werden kann rund um die Uhr. Von der Umstrukturierung am Standort Lavamünd sind sechs Mitarbeiter betroffen. Sie alle haben laut Janschitz das Angebot bekommen, an einem anderen Lagerhaus-Standort unterzukommen. Sie hätten sich aber aufgrund der Entfernung oder Kinderbetreuungspflichten für einen Jobwechsel entschieden.
Das Lagerhaus Lavanttal mit seinen fünf Standorten in Wolfsberg, Bad St. Leonhard, St. Paul, Lavamünd und dem Agrarstandort in Jakling bei St. Andrä ist nicht nur Nahversorger, Baumarkt und Gartencenter, sondern auch Partner fürs Heizen, Tanken und den landwirtschaftlichen Bedarf. Die Filiale in St. Andrä wurde Ende 2019 aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen.
Evaluierung nach einem Jahr
Ein Jahr nach der Umstellung der Filiale in Lavamünd auf Selbstbedienung wird evaluiert. Janschitz zeigt sich optimistisch: „Wir sind zuversichtlich, dass diese Neuausrichtung von unseren Kunden positiv angenommen wird und dass wir auch weiterhin einen wichtigen Beitrag zur lokalen Versorgung leisten können.“ Immerhin gibt es ansonsten nur noch einen Billa-Markt in Lavamünd, nachdem Anfang April der Nah&Frisch-Markt mitten im Ortskern nach nur sechs Monaten wieder geschlossen hat. „Die Kundenfrequenz war leider zu gering. Daher hatte ich keine andere Wahl, als den Supermarkt und das Café zu schließen“, begründet Petra Mori, die die einstigen Adeg-Räumlichkeiten mitten im Ort im Oktober 2023 als „Petras Markt und Café“ eröffnet hatte. Nun ist Nah&Frisch auf der Suche nach einem neuen Betreiber für diese Räumlichkeiten, die im Vorjahr modernisiert wurden.