Mit seinen Großveranstaltungen wie etwa Auftritten der „Original fidelen Lavanttaler“ mit weit über 1000 Gästen genoss der ehemalige Gasthof Neuwirt in Hart bei Lavamünd weit über die Gemeindegrenzen hinaus einen hohen Bekanntheitsgrad. In dem ab Mitte der 1950er-Jahre jahrzehntelang von Maria und Hermann Thonhauser betriebenen Traditionsbetrieb, der im Laufe der Zeit zu seiner jetzigen Größe erweitert wurde, gab es auch ein Kaufhaus sowie Gästezimmer. Aufgrund der Pensionierung seiner Besitzer wurde der Betrieb auf der Liegenschaft mit rund 6000 Quadratmetern im Jahr 2000 geschlossen. „Meine Mutter, die nach dem Tod meines Vaters noch in der Wohnung im ersten Stock wohnte, zog 2022 ins Altersheim nach St. Paul“, erzählt Sohn Hermann Thonhauser, der das Gebäude mit seiner Gattin Margit 2011 übernommen und mangels Eigenbedarf verkauft hat.
Mit dem Lavamünder Alexander Vincini, der die VAST Stahlbau GmbH in Eitweg bei St. Andrä betreibt, hat die Liegenschaft nun seit Kurzem einen neuen Eigentümer. „Ich habe schon lange nach einem neuen Standort gesucht, weil an meinem jetzigen Firmensitz, der nur gemietet ist, Platzmangel herrscht“, sagt Vincini, der in seinem auf den Bau von Masten und Hallen spezialisierten Unternehmen derzeit 13 Mitarbeiter beschäftigt. Über den Preis, für den die Liegenschaft den Besitzer wechselte, wurde Stillschweigen vereinbart.
Nach erfolgreichem Abschluss der Behördenverfahren strebt Vincini, der bereits Anfang des Jahres mit dem Innenausbau begonnen hat, den Start mit der Produktion an seinem neuen Firmenstandort im Mai an. Die VAST Stahlbau GmbH werde auf rund 1200 Quadratmetern vor allem den südlichen Trakt des Gebäudes nutzen, bei dem der ehemalige Saal bereits abgerissen wurde. „Die Spenglerei und die Schlosserei werden im Erdgeschoss untergebracht, die Büros kommen in den ersten Stock“, beschreibt er die Pläne grob. Der neue Eigentümer, der die Höhe der Investitionskosten für den Umbau nicht nennen wollte, wird aber auch Flächen an andere Gewerbetreibende vermieten. Für einige Flächen gebe es bereits Interessenten. Noch vermietbar wären etwa Büroräumlichkeiten samt Sanitärräumen im ersten Stock im Ausmaß von circa 120 Quadratmetern Fläche.
„Durch die Verlegung des Standortes haben sich Aufträge von Kunden gestaut. Um diese bewerkstelligen zu können, werden wir auch neue Mitarbeiter aufnehmen“, sagt Vincini, der sich für die Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Firmenstandort bei der Gemeinde bedankt. Über neue Arbeitsplätze freut sich wiederum natürlich Bürgermeister Wolfgang Gallant (LWG). „Die Ansiedlung dieser Firma zeigt, dass Lavamünd ein attraktiver Standort ist“, sagt er, der sich, ebenso wie die früheren Besitzer, besonders darüber freut, dass in das alte Gebäude, das bis auf die Wohnung über 20 Jahre lang leer stand, neues Leben einkehrt.
„Uns war es wichtig, dass das Gebäude mit der großen Nutzfläche im Sinne der Ressourcenschonung einem neuen Zweck zugeführt wird, anstatt dass wieder irgendwo Tausende Quadratmeter neu zubetoniert werden“, freuen sich Margit und Hermann Thonhauser über Vincinis Vorhaben.