Die Lavanttaler Wasserretter bekommen Verstärkung: Neben St. Andrä und St. Paul soll es nun auch wieder eine Einsatzstelle in Wolfsberg geben. 2017 wurde diese wegen Mangels an aktiven Mitgliedern nach 52 Jahren unter der Leitung von Florian Babic aufgelöst. Bestrebungen, diese am Leben zu halten, sind gescheitert.

Mit dem Neustart gibt es auch einen neuen Obmann: Matthias Klade (25), der von Graz wieder in seine Heimat gezogen ist, stellt sich dieser Herausforderung. Ihm zur Seite steht sein Stellvertreter Lukas Loibnegger. „Es ist eine ehrenvolle Aufgabe. Wir wollen uns im Lavanttal einfach wieder breiter aufstellen“, sagt der Einsatzstellenleiter, der auf eine langjährige Erfahrung als Wasserretter zurückblicken kann. „Ich bin seit etlichen Jahren dabei und war vorher in St. Andrä tätig“, sagt Klade.

Stationiert sind die Wolfsberger Wasserretter im Stadionbad, wo sie auch präsent sein wollen. Die Zuständigkeit erstreckt sich aber über den gesamten Bezirk und gegebenenfalls auch darüber hinaus. „Wir müssen jetzt schauen, wie wir neue Leute gewinnen können, um unser Aufgabengebiet auch gut abwickeln zu können. Für den Rettungsschwimmerkurs haben sich schon viele angemeldet. Es sind auch Informationsveranstaltungen geplant“, sagt Klade. Neben dem Einsatz- und Katastrophenhilfsdienst stehen auch Veranstaltungsüberwachungen auf der Agenda. „Als Nächstes müssen wir auch schauen, welches Equipment wir benötigen. Alles Weitere ergibt sich dann. Ziel ist es, dass die Einsatzstelle jederzeit einsatzbereit ist und effektiv auf Notfälle reagieren kann“, so Klade, hauptberuflich Senior System Engineer.

Mit fünf Gründungsmitgliedern wurde jedenfalls der Grundstein für eine Neugründung gelegt. Vier davon waren bisher in St. Andrä tätig. Als Konkurrenten sehen sich die Einsatzstellen aber nicht. „Wir sind froh, dass wir Hilfe bekommen, da St. Paul ja keinen Einsatzdienst absolviert. Ein längerfristiges Ziel von uns ist auch, dass wir in Lavamünd wieder eine Einsatzstelle bekommen. Einige Interessierte gibt es dort bereits, die derzeit noch in St. Andrä mitlaufen“, sagt Christian Hafner, der für weitere vier Jahre Einsatzstellenleiter in St. Andrä bleibt. Nachwuchssorgen gebe es zum Glück keine. Der Andrang bei den Einsteigerkursen sei seit Jahren ungebrochen hoch. „Nichtsdestotrotz sind wir immer auf der Suche nach neuen Einsatzkräften“, so Hafner. 62 aktive Rettungsschwimmer gibt es aktuell.

Die Leitung der St. Andräer Wasserretter von links: Christian Hafner und Markus Joham

„Ausnahmejahr“

2023 war jedenfalls ein „Ausnahmejahr“: 31 Alarmierungen mussten bewältigt werden. „An einem Sommertag hatten wir zur selben Zeit drei Einsätze. Der intensivste Einsatz war aber sicherlich der Katastropheneinsatz in St. Paul, bei dem wir mit dem KAT-Zug drei Tage lang im Einsatz standen und bei dem wir unter anderem im Rückhaltebecken Granitztal für die Beseitigung der Verklausungen zuständig waren, um ein unkontrolliertes Überlaufen zu verhindern“, erinnert sich Hafner. Besonders herausfordernd waren aber auch die vielen Personensuchen und Todesfälle an der Drau, die „die Einsatzkräfte bei zahlreichen Nachsuchen forderten“. „Auch wenn wir mit der Zeit eine Routine bekommen, solche Einsätze zehren schon an einem, weshalb wir im Nachhinein diese auch immer wieder zusammen aufarbeiten“, so Hafner, der mit Markus Joham einen neuen Stellvertreter an seiner Seite hat.

Zu erreichen ist die Wolfsberger Wasserrettung unter wolfsberg@oewr-kaernten.at oder telefonisch unter 0699/155 13 010. Die St. Andräer Wasserretter können unter 0664/233 76 71 oder st-andrae@oewr.or.at kontaktiert werden.