Von einem Durchziehen einzelner Wölfe durch das Lavanttal war in der Vergangenheit schon mehrfach die Rede. „Der Hotspot der letzten Wolfssichtungen in den letzten Jahren war sicherlich Oberkärnten, aber auch in den letzten Monaten hat es immer wieder Meldungen von vermeintlichen Sichtungen im Lavanttal gegeben“, so Mario Deutschmann, Verwaltungsdirektor der Kärntner Jägerschaft.

Zum Abschuss freigegeben

Am 14. Februar wurde in Witra zur Mittagszeit um 11.30 Uhr rund 50 Meter von einem Wohnhaus ein Wolf gesichtet „Es war kein gutes Gefühl, da auch die Rinder draußen waren“, erzählt der Augenzeuge. Zuvor wurde das Wildtier durch Wildkameras aufgenommen. „So nah war es aber noch nie“, so der Lavanttaler weiter, der auch ein Foto geschossen hat.

„Der betroffene Wolf wurde bereits durch einen Bescheid des Landes Kärnten für den Abschuss freigegeben“, berichtet Martin Grünwald, Vertreter der Jagdschutzorgane im Landesvorstand der Kärntner Jägerschaft. Laut Grünwald könne es durch eine Vermehrung der Population im Balkanraum zu einer Zunahme der Wildtiere im Lavanttal kommen. Bürger seien deshalb aufgerufen, Sichtungen dem Bezirksjägermeister zu melden. „Dennoch haben wir aber keine Wolfsproblematik im Tal“, stellt Grünwald fest.

Laut Auskunft aus dem Büro von Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP) seien in mehreren Jagdgebieten der Risikowolf zum Abschuss freigegeben worden. Als Risikowolf gelten laut Landesgesetzblatt Wölfe, die sich in einem Umkreis von weniger als 200 Meter von Menschen genutzten Gebäuden, Stallungen und Viehweiden oder beschickten Fütterungsanlagen aufhalten und die wiederholt oder in begründeten Fällen erstmalig nachweislich sachgerecht geschützte Nutztiere töten oder verletzen. Im Falle einer erfolglosen Vergrämung (Verscheuchung durch optische und akustische Signale) können Risikowölfe durch einen Jäger erlegt werden. Die Entnahme darf in jenen Jagdgebieten erfolgen, die sich ganz oder teilweise in einem Radius von zehn Kilometer um die letzte Vergrämung befinden. Eine Vergrämung muss den Behörden gemeldet werden.