14 Unternehmen waren im Jahr 2023 im Bezirk Wolfsberg von einer Insolvenz betroffen. „Das entspricht einem Rückgang von zwei Fällen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres“, informiert Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin vom KSV1870 Standort Kärnten. Die Passiva belaufen sich auf 2,41 Millionen Euro und sind gegenüber dem Vorjahr um 43 Prozent gesunken.
Die größten Pleiten
Zu den größten Pleiten im Tal zählt das Konkursverfahren von einem Lavanttaler Landwirt in der Höhe von 896.000 Euro. Die erste Gläubigerversammlung und Prüfungstagsatzung findet am 15. Jänner statt. Dahinter folgen das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung der Eurowin Kunststofffenster GmbH aus Wolfsberg mit 660.000 Euro, das Konkursverfahren der Baubay Handels GmbH aus St. Paul mit 394.000 Euro und das Konkursverfahren der bereits geschlossenen K.-V. Liegenschaftsverwaltungs GmbH aus St. Stefan mit 250.000 Euro. „Die Zahl der Firmenpleiten wird im kommenden Jahr steigen. Wir befinden uns nach wie vor in einer Phase der Normalisierung des Insolvenzgeschehens, doch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen setzen den Unternehmen mehr als sonst zu“, erklärt Wiesler-Hofer.
61 Prozent Männer
Bei den Privatkonkursen gab es 31 Fälle – ein Minus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Die Menschen gehen aktuell sehr vorsichtig mit ihrem Geld um. Wenn man bedenkt, dass sich die ohnehin schon angespannte finanzielle Situation vieler Privatpersonen im Vorjahr noch weiter verschärft hat, zeugen die aktuellen Zahlen von einer gewissen Krisenresistenz“, erklärt Wiesler-Hofer. Die Passiva von 2,7 Millionen Euro sind gegenüber dem Vorjahr um 12 Millionen Euro markant gesunken (minus 77,5 Prozent). „Der Rückgang der Passiva bestätigt den Trend, dass nunmehr wieder weniger Schuldner mit besonders hohen Verbindlichkeiten den Weg zum Insolvenzgericht suchen“, erklärt Wiesler-Hofer. Das bedeutet, dass Privatpersonen im Bezirk Wolfsberg im Jahr 2023 bislang mit durchschnittlichen Schulden in der Höhe von 87.100 Euro Konkurs angemeldet haben. Ein Blick auf die Struktur zeigt: 61 Prozent der Privatkonkurse gehen auf das Konto von Männern, bei 39 Prozent der Fälle sind Frauen betroffen. Der Anteil der ehemaligen Unternehmer beträgt 16 Prozent.
Jene wirtschaftlichen Faktoren, mit denen sich die Menschen aktuell auseinandersetzen müssen, werden auch im heurigen Jahr allgegenwärtig sein. „Für das Jahr 2024 rechnen wir mit einer kontinuierlichen Zunahme der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren“, resümiert Wiesler-Hofer.
Mehr aus der Region