Anfang des Jahres drehte sich alles um die Lavanttal Rallye. Denn innerhalb kurzer Zeit gab es mehrere Obmann-Wechsel beim MSC Lavanttal. Neuer Obmann wurde der bisherige Stellvertreter Helmut Klösch aus Wolfsberg. Und sein Start war kein leichter, da der frühere Hauptsponsor, die Weinberger Holz GmbH in Reichenfels, abgesprungen war. Als Hauptsponsor konnte heuer „Lkw – Friends on the road“ – eine Brancheninitiative der Wirtschaftskammer – gefunden werden. Unterstützt wurde die 45. Rallye auch von der Wolfsberger Firma Škoda Dohr mit Geschäftsführer Albert Stückler. Zudem wurde erstmals 15 Euro Eintritt verlangt. Die diesjährige Lavanttal Rallye, die vom 14. und 15. April stattfand, wurde dann von einem schweren Unfall überschattet. Beim Rundkurs Eitweg touchierte ein Auto einen Baum, der Fahrer musste mit der Bergeschere aus dem Fahrzeug befreit werden.
Rückzug aus dem Lebensmittelgroßhandel
Adeg Wolfsberg bewegte das Tal wirtschaftlich. Die selbstständige Genossenschaft zog sich aus dem Lebensmittelgroßhandel zurück. Von den 25 Adeg-Filialen in den Bezirken Wolfsberg, Völkermarkt und Klagenfurt Land wurden drei geschlossen: St. Paul, Völkermarkt (Euco) und Poggersdorf. Auch das Zentrallager in St. Andrä wurde mit Jahresende geschlossen. Betroffen war auch das Euco-Center in Wolfsberg. Das Einkaufszentrum im Süden der Stadt mit rund 20 Geschäften wurde von der „Rutter Immobilien Gruppe“ gekauft. Wie hoch der Kaufpreis für die Immobilie war, darüber wurde Stillschweigen vereinbart. Im nächsten Jahr steht eine Modernisierung, die sich in einem hohen einstelligen Millionenbetrag bewegt, an.
Zivilschutzalarm wurde ausgerufen
Der Sommer war eine gewaltige Herausforderung für den Bezirk. Alleine im August hatten die Feuerwehrleute des Bezirks 800 Einsätze zu bewältigen. In der Marktgemeinde St. Paul wurden in der Nacht von 4. auf 5. August 81 Wohnobjekte evakuiert. Weitere 500 Haushalte waren von Wassereintritten betroffen. Auch der Zivilschutzalarm wurde ausgerufen. Die Marktgemeinde blieb aber vor dem schlimmsten Szenario jedoch verschont – dem Bruch des Rückhaltebeckens im Granitztal. „Dann wäre eine zwei bis drei Meter hohe Flutwelle durch den Ortskern geflossen“, blickt St. Pauls Bürgermeister Stefan Salzmann (SPÖ) zurück. Durch das Wasser setzten auch zahlreiche Hangrutschungen ein. Stark betroffen waren die südlichsten Lavanttaler Gemeinden: St. Georgen, St. Andrä, Lavamünd und St. Paul. Millionenschäden in der Gemeindeinfrastruktur wurden verzeichnet.
Die Koralmbahn
Neun Gleise, zwei 420 Meter lange Inselbahnsteige, drei Aufzüge, ein Wartebereich mit Shop, ein Park&Ride-Parkplatz mit 262 kostenlosen Stellflächen sowie ein überdachter Bike&Ride-Platz für über 100 Fahrräder: Das sind die Eckdaten des neuen Bahnhofs in St. Paul. Im Laufe des Jahres wurde der neue Bahnhof errichtet. Im Dezember nahm der Kärntner Teilabschnitt der neuen Koralmbahn den Betrieb auf. Auf der Großbaustelle arbeiteten zu Spitzenzeiten bis zu 100 Personen. Rund 1,7 Milliarden Euro wurden von Klagenfurt bis ins Lavanttal investiert. In St. Paul, in unmittelbarer Nähe zur Koralmbahn, soll auch ein eigener Technologiepark entstehen. Das Stift schloss bereits einen Optionskaufvertrag von 2, 3 Hektar mit der Babeg ab. Die Investitionssumme für geplante vier Gebäude würde rund 70 Millionen Euro betragen.
Sechs Millionen Euro für Volksschule
Nach rund 200 Jahren wurde die Volksschule Schiefling in diesem Jahr geschlossen. „Wir haben eine Vereinbarung mit dem Land, die einen Schulstandort in der Gemeinde vorsieht“, informierte Bad St. Leonhards Bürgermeister Dieter Dohr (Liste Dohr). Nach zehnjähriger Planungsphase und einjähriger Bauzeit wurde nämlich die Generalsanierung der Volksschule Bad St. Leonhard fertiggestellt. Die Gesamtkosten betrugen rund sechs Millionen Euro. 75 Prozent der baulichen Maßnahmen werden vom Land und Bund getragen, die restlichen 25 Prozent sowie die komplette Einrichtung bezahle die Gemeinde. Die Schieflinger Kinder werden ab nun in der neu gestalteten Volksschule Bad St. Leonhard unterrichtet.
41 Jahre im Fluss
Im Jahr 1982 waren Josef Zernig, Herbert Haid und Berndt Schiffauer, damals 29, 23 und 30 Jahre alt, beim Schwammerlklauben im „Kalten Winkel“ in St. Georgen, als sich der Himmel verdunkelte. „Es war alles überflutet, überall war Schlamm, die Straße ist weggebrochen“, erinnert sich Zernig, der damals am Steuer eines beigefarbenen Peugeots saß. „Der Wagen überschlug sich, landete im Wasser des Rainzer Bachs.“ Alle drei konnten sich aus dem Wagen retten. Das Auto versank jedoch und wurde abgetrieben. In diesem Jahr wurde das Fahrzeug aus dem Wasser gezogen.