Noch ist das Kärntner Berufsförderungsinstitut (bfi) mit zwei Standorten im Lavanttal vertreten: im „Palais Gutsche“ am Weiher in Wolfsberg und am Hauptstandort in St. Stefan. Aber nicht mehr lange, die Siedelarbeiten laufen bereits. „Mit Anfang 2024 werden wir unsere Kräfte in St. Stefan bündeln. Immerhin haben wir knapp drei Millionen Euro aus Eigenmitteln in den Ausbau des Standortes in St. Stefan investiert, um das Kompetenzzentrum zu stärken“, erklärt Landesgeschäftsführer Gottfried Pototschnig. Investiert wurde in die Bereiche Industrie 4.0 und Digitalisierung, 2022 wurde Kärntens erste „Cyber Factory“ feierlich eröffnet.

Die letzten bfi-Kurse finden gerade im „Palais Gutsche“ am Weiher statt, nebenbei wird schon gesiedelt
Die letzten bfi-Kurse finden gerade im „Palais Gutsche“ am Weiher statt, nebenbei wird schon gesiedelt © KLZ/Bettina Friedl

Die letzten Kurse finden jetzt noch im dritten Stock des „Palais Gutsche“ statt, die Räumlichkeiten werden auf der Immobilienplattform „willhaben.at“ schon zur Vermietung angeboten. „Es ist eine Bereicherung, wenn die Kurse in St. Stefan stattfinden. Hier haben wir Leerräume in der Größenordnung von über 500 Quadratmetern, in denen wir die Kurse künftig abhalten können. Arbeitssuchende können in verschiedene Berufssparten hineinschnuppern und sich ansehen, wie es in einer Werkstatt abläuft oder in der IT. An nur einem Standort ist man wesentlich flexibler“, sagt Pototschnig, der die Lage in St. Stefan aufgrund der Nähe zum Bahnhof ideal findet.

Gottfried Pototschnig, Geschäftsführer des bfi Kärnten, dahinter Bertram Dohr als Bildungszentrumsleiter in St. Stefan
Gottfried Pototschnig, Geschäftsführer des bfi Kärnten, dahinter Bertram Dohr als Bildungszentrumsleiter in St. Stefan © KLZ

Im Schnitt beschäftigt das bfi 20 Personen, teils als Trainer, teils in der Verwaltung. „Wir haben durchschnittlich 100 Teilnehmer, wobei wir noch Platz für mehr Teilnehmer hätten“, so Pototschnig, der sich durch die Koralmbahn „noch mehr Zulauf“ erhofft. Angeboten werden zwei Lehrlingsausbildungen – und zwar in der Metalltechnik und in der IT-Technik. „Wir arbeiten im Auftrag des AMS und unterstützen auch die Lavanttaler Wirtschaft, indem wir eine zwischenbetriebliche Lehrlingsausbildung anbieten“, fährt der Geschäftsführer fort. Abgesehen von Maschinenbau, IT und Mechatronik, liegt ein Schwerpunkt auch auf Schweißen, „was sehr wichtig für das Lavanttal ist“, so Potoschnig.

In den Ausbau des Standortes in St. Stefan wurden knapp drei Millionen Euro investiert
In den Ausbau des Standortes in St. Stefan wurden knapp drei Millionen Euro investiert © KLZ/Bettina Friedl

Den bfi-Ausbildungsstandort in St. Stefan gibt es seit mittlerweile 50 Jahren. „Es war die erste zwischenbetriebliche Lehrwerkstätte österreichweit, die eröffnet wurde“, weiß Pototschnig zu berichten. 1986 wurde der Standort im Lavanttal zu einem Bildungszentrum umgebaut, 2021 erfolgte schließlich der Spatenstich für die „Cyber Factory“ mit modernsten Maschinen, um einen Meilenstein in den Bereichen Digitalisierung und Industrie 4.0 zu setzen.