Seit mehr als einem Jahr wurde versucht, die Freiwillige Feuerwehr Twimberg zu erhalten. Doch die Bemühungen sind jetzt gescheitert: Die im Jahr 1910 gegründete Feuerwehr wird nun aufgelöst. „Wir mussten leider diesen Schritt aufgrund von Personalproblemen gehen, da kein ordentlicher Feuerwehrdienst mehr möglich ist“, berichtet Kommandant Günter Bojer, seit 25 Jahren Mitglied der Feuerwehr. „Aufgrund von beruflichen Belastungen waren nur wenige Feuerwehrleute stets abrufbar. Auch die Freiwilligkeit nahm ab. Daher mussten wir die Konsequenz ziehen“, so Bojer. Die Feuerwehr Twimberg sei die erste Lavanttaler Feuerwehr und die zweite Feuerwehr in ganz Kärnten, die „schließen muss“.
„Für einen ordentlichen Feuerwehrdienst muss eine Zugstärke von 20 Personen vorhanden sein. Dies war in Twimberg nicht mehr der Fall“, klärt Bezirksfeuerwehrkommandant Wolfgang Weisshaupt auf. Auf dem Papier würden zwar 27 aktive Mitglieder stehen, engagiert haben sich in letzter Zeit aber deutlich weniger. „Es ist sehr schade, bedauerlicherweise ist die Ortschaft mit den rund 100 Bewohnern sehr stark von der Abwanderung betroffen. Die Jugend fehlt einfach.“
Von der Autobahnauffahrt Bad St. Leonhard bis hin nach St. Gertraud wurde die Feuerwehr Twimberg zu Notfällen gerufen. Zahlreiche Einsätze mussten allein im heurigen Jahr bewältigt werden. Darunter etwa Unwettereinsätze wie Erd- und Felsrutsche. „Nach der Schließung wird das Einsatzgebiet unter den anderen Feuerwehren der Gemeinde Bad St. Leonhard aufgeteilt“, so Weisshaupt, dessen Wunsch es ist, „dass die übrig gebliebene Mannschaft sich anderen Feuerwehren in der Umgebung anschließt.“
Bis 31. Dezember
Wie es nun weiter geht? Am 19. Dezember steht die Auflösung der Freiwilligen Feuerwehr Twimberg auf der Tagesordnung des Gemeinderates der Stadtgemeinde Bad St. Leonhard. „Danach ergeht ein Schreiben an den Landesfeuerwehrverband“, so Weisshaupt. Bestehen bleibt die Wehr dann noch offiziell bis zum 31. Dezember. Auch für Bürgermeister Dieter Dohr (Liste Dohr) sei die Schließung ein trauriger Schritt. Denn: Erst vor zwei Jahren wurde ein neues, 204.000 Euro teures, Kleinlöschfahrzeug angeschafft. 160.000 Euro wurden von der Stadtgemeinde finanziert. „Voraussichtlich wird das Fahrzeug jetzt an die Feuerwehr Wisperndorf gehen“, so Dohr. Auch das Rüsthaus wurde saniert. „Die Voraussetzungen für die Erhaltung der Feuerwehr waren gegeben. In den nächsten 25 Jahren wären keine Neuanschaffungen nötig gewesen“, so Dohr.