Seit 4. November ist der Adeg-Markt in St. Stefan im Lavanttal geschlossen, um Umbauarbeiten durchzuführen. Nach fünf Tagen Adaptierungsarbeiten wird der Supermarkt am 9. November unter dem neuen Namen „Nah&Frisch“ neu eröffnen. Noch deutet nur ein Plakat neben der Eingangstüre auf die Übernahme hin. Dasselbe gilt für den Adeg-Markt in Maria Rojach, der ebenfalls nach fünf Tagen Umbau am 9. November als „Nah&Frisch“-Markt eröffnen wird.
Die Adeg-Standorte in St. Stefan und Maria Rojach sind die ersten zwei von fünf Standorten im Lavanttal, die umfirmiert werden. Immerhin hat die selbstständige Genossenschaft Adeg Wolfsberg mit der Unigruppe, zu der „Nah&Frisch“ gehört, ein Kooperationsmodell erarbeitet, um die Nahversorgung vorerst zu sichern. „Mittelfristig“ sollen diese Märkte unter der Führung von selbstständigen Kaufleuten weiter existieren. Die Unigruppe beliefert derzeit rund 220 „Nah&Frisch“-Kaufleute in Österreich. „Es gibt derzeit einige Interessenten für verschiedene Standorte. Wir sind überzeugt, für alle Märkte innovative private Betreiber zu finden, und werden alles daran setzen, ein attraktives Betreiberkonzept zu bieten“, sagt Johann Lehner, der für die Standortentwicklung Süd bei „Nah&Frisch“ zuständig ist.
Umstellung von neun Filialen
„Dieser gemeinsame Schritt ist ein klares Bekenntnis der beiden Unternehmen zur Aufrechterhaltung der Nahversorgung im Liefergebiet der Adeg Wolfsberg“, sagt Adeg-Wolfsberg-Geschäftsführer Arno Riedl. Zum Liefergebiet der Adeg Wolfsberg gehört auch der Bezirk Völkermarkt, in dem die Adeg-Märkte in Mittlern, Tainach, St. Michael ob Bleiburg und Ruden ebenfalls zu „Nah&Frisch“-Märkten werden. Bis 7. Dezember soll die Umstellung all dieser Märkte abgeschlossen sein, die Adeg-Mitarbeiter werden übernommen. „Adeg Wolfsberg und die Unigruppe leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Lebensmittel-Nahversorgung in der Region“, fährt Riedl fort. Durch die weiterhin angestrebte Zusammenarbeit mit lokalen Produzenten werde auch die regionale Wertschöpfung unterstützt.
Die Standorte in St. Stefan im Lavanttal und in St. Michael ob Bleiburg werden auch weiterhin im Winter saisonbedingt sonntags offen haben – und zwar von Dezember bis rund um Ostern. Generell wird man in den neun „Nah&Frisch“-Märkten länger Zutritt haben: Nach Ladenschluss wird man unter der Woche bis 20 Uhr einkaufen können – und auch während der Mittagspause, die frequenzbedingt von Geschäft zu Geschäft anders festgelegt wird. In diesen Zeiten kann man die videoüberwachten Geschäfte mittels Bankomatkarte oder Handy-App betreten und dennoch einkaufen, auch wenn kein Personal anwesend ist. Alle Waren werden erhältlich sein (außer Alkohol, der in dieser Zeit weggesperrt wird), müssen selbst gescannt und mit Karte bezahlt werden. Nur Leistungen wie Postgeschäfte, Lotto oder Feinkostdienste können in der personallosen Zeit nicht angeboten werden. Und es darf die gesetzliche Maximalöffnungszeit im Handel von 72 Stunden pro Woche nicht überschritten werden.
Die Genossenschaft Adeg Wolfsberg wird sich mit Jahresende nach 70 Jahren aus dem Lebensmittel-Großhandel zurückziehen, die Zentrale in St. Andrä wurde an die angrenzende Baufirma Kostmann verkauft. Es gab auch Einschnitte im Filialnetz: Die Adeg-Märkte in St. Paul und im Euco in Völkermarkt wurden geschlossen. Fünf Filialen in den Bezirken Wolfsberg und Völkermarkt wurden vom Rewe-Großhandel übernommen und werden von selbstständigen Kaufleuten weitergeführt. Der Adeg in St. Jakob und in Poggersdorf wurde von einem steirischen Familienbetrieb übernommen, der einen Fleisch und Wurstabholmarkt dort eröffnet hat. Nachdem nun neun Adeg-Filialen zu „Nah&Frisch“-Standorten werden, ist nur noch die Zukunft des Adeg-Marktes in Sittersdorf offen. Diese Filiale geht mit 1. Jänner 2024 an Adeg Österreich.