Im Vorfeld der Landtagswahl am 5. März führte Meinungsforscher und Politikwissenschaftler Peter Hajek im Auftrag von ATV und Puls 24 Befragungen unter Wahlberechtigten in Kärnten durch. Ihm zufolge "lässt ein blutleerer Wahlkampf Spitzenkandidaten punkten".
Hier finden Sie die Motive der Kärntnerinnen und Kärntner, warum sie sich für die jeweilige Partei entschieden haben.
"Die SPÖ wurde ganz simpel wegen Landeshauptmann Peter Kaiser und seiner ruhigen Art des Regierens gewählt. Zu denken geben sollte den Kärnten-Sozialdemokraten, dass das Thema Teuerung "erst an fünfter Stelle genannt wird", analysiert Hajek.
Die FPÖ, normalerweise mit starken Spitzenkandidaten ausgestattet, habe diesmal ausschließlich mit ihren klassischen Themen gepunktet: "Asyl", "gegen die da oben" und mit der Kritik an den "Coronamaßnahmen", was wiederum ein Anti-Establishment-Thema ist.
Das Team Kärnten profitierte vom starken Spitzenkandidaten Gerhard Köfer, was sich schon im Vorfeld der Wahl abgezeichnet hat. Auffallend sind für den Politikwissenschaftler zwei Wahlmotive: "frischer Wind" und "Kritik an der Impfpflicht". Ein Indiz dafür, warum Köfer den Kärntner Blauen deutlich Stimmen abnehmen konnte.
ÖVP-Motive überraschten
Überraschend sind die Wahlmotive für die ÖVP: "Dass Spitzenkandidat Martin Gruber so stark punkten konnte, spricht für sein auffallendes Maskottchen 'Grubär'. Man kann natürlich auch die Gegenfrage stellen: Wie viele Wähler hat man damit vielleicht verschreckt?" Die ÖVP hatte mit dem "Rückkauf des Flughafens Klagenfurt" als einzige Partei ein echtes Landesthema.
Die Wahlmotive für Grüne und Neos seien klassisch. Den Grün-Wählerinnen und -wählern war der "Wiedereinzug in den Landtag" wichtig, ein Thema, das Neos möglicherweise gefehlt hat.