Die Schlagzeilen sind schon aus der Erinnerung gerückt. Testungen von Muttermilch, verbranntes Heu, verschüttete Milch, entsorgtes Fleisch. Vor zehn Jahren kam der HCB-Skandal auf. Nicht so, dass jedefrau und jedermann sogleich die Dimension verstand. Erst wurde das Kürzel gegoogelt, dann die Folgen. So ungewiss, wie damals viele Antworten ausfielen, so langwierig war die Aufarbeitung.

Mittlerweile ist der Skandal zu einem Abschluss gekommen - samt Lehren. Bei Wietersdorfer etwa, die der Ursprung des Umweltgift-Skandals waren. Zementindustrie wird nie auf einer Wiese mit Gänseblümchen stattfinden, aber man hat in Energieeffizienz investiert, versucht Kohlendioxid zu vermeiden, wo es geht. Auch das Bewusstsein für Regionalität wurde durch den Skandal neu geweckt - von den landwirtschaftlichen Produkten bis hin zum wiederentdeckten Selbstbewusstsein des Görtschitztals.

Dass auch die Behörden Lehren zogen, kann man umgekehrt in Zweifel ziehen. Als die Kleine Zeitung vor zwei Monaten aufzeigte, dass in Eberstein im Bezirk St. Veit seit Jahren eine riesige Mineralabbau-Lagerstätte von der Behörde übersehen wurde, war das erste Bemühen der Bezirkshauptmannschaft, die Verantwortung zu leugnen.