Das „Zu verkaufen“-Transparent hängt zwar noch an der Fassade, doch zu haben ist das Hotel Wörthersee in der Klagenfurter Ostbucht nicht mehr. Um kolportierte 900.000 Euro hat die neu gegründete MW Hotel Wörthersee GmbH das denkmalgeschützte Haus, das in den letzten Jahren dem Verfall preisgegeben war, erworben. Hinter der Gesellschaft steht ein gebürtiger Pole, der international tätig ist und einen Wohnsitz in Klagenfurt hat, wie die Immobilienmaklerinnen Daniela Daniel-Gruber und Traude Daniel verraten. Sie haben in Eigeninitiative den Verkauf eingefädelt. „Wir haben rund ein Jahr lang daran gearbeitet“, sagt Daniela Daniel-Gruber, die mit ihrer Mutter vor einigen Jahren mit der Verlosung eines Hauses für Aufsehen sorgte.
Den Namen des Käufers verrät das Duo nicht. Nur so viel: Er ist 40 Jahre alt, hat drei Kinder und möchte mit seiner Familie nach der Sanierung auch selbst im Gebäude wohnen. Der Geschäftsmann habe vor, das Haus, das als markanter Vertreter der Wörthersee Architektur gilt, als Hotel wieder zu beleben. Dazu gibt es eine Vorstudie, die den Maklerinnen vorliegt. Darin ist von einer Nutzfläche von 3900 Quadratmetern die Rede. Diese sollen in 34 Hotelzimmer und 16 Appartements aufgegliedert werden. Darüber hinaus ist in diesem Konzept ein Restaurant und eine Tiefgarage mit 20 Stellplätzen vorgesehen.
Traude Daniel versichert, der Käufer sei sich der Auflagen des Bundesdenkmalamtes bewusst und habe die Absicht, Fassade und Dach in enger Absprache mit den Experten zu sanieren. Außerdem hoffe der Käufer, dass die Stadt einer Pacht des Seezuganges neben der Werft der Wörtherseeschifffahrt zustimme. Darüber müsse man erst verhandeln. Der Vorbesitzer war mit diesem Ansinnen nicht erfolgreich und hat deshalb seine Pläne verworfen.
Von der Stadt gibt es vorerst keine Bestätigung für den Verkauf. Stadtplanungsreferent Otto Umlauft sagt: „Weder mir noch den Mitarbeitern der Stadt ist etwas bekannt.“ Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz war nicht erreichbar.
Das denkmalgeschützte Gebäude steht bereits seit einigen Jahren leer. Vor allem das Dach wurde im Laufe der Zeit in Mitleidenschaft gezogen. „Am besten wäre es, wenn sich ein Liebhaber der Wörthersee-Architektur als Käufer finden würde", sagte Mathiaschitz noch im August. Der Stadt selber hatte es an den nötigen Mitteln gefehlt, um das Gebäude zu erwerben.