Erfrischende 21 Grad Wassertemperatur hat der Wörthersee aktuell. Dieser Umstand und ein Blick auf den Kalender verrät: Die Badesaison 2023 neigt sich dem Ende zu. Damit ist es auch für die Betreiber der Strandbänder in und rund um Klagenfurt Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen.

In den Strandbädern der Klagenfurter Stadtwerke (kurz STW) war es eine eher durchwachsene Saison – als Folge der starken Regenfälle im Juli und des Unwetters im August. Das Hochwasser führte bekanntermaßen im Strandbad Klagenfurt sowie in Loretto zu einer kurzen Pause der Badesaison. Im größten Binnenstrandbad Europas zählte man (Stichtag 5. September) 339.184 Badegäste. 2022 waren es 417.990 Menschen, die dem Klagenfurter Strandbad einen Besuch abstatteten – das ergibt ein Minus von fast 19 Prozent. In Loretto hieß man 64.518 Gäste willkommen, im Jahr davor waren es noch 72.988 (ergibt ein Minus von rund zwölf Prozent). Der stärkste Tag war jeweils der 16. Juli: Im Strandbad Klagenfurt sprangen damals 9673 Besucher in den Wörthersee, in Loretto 1921 Besucher.

Verlängerung der Badesaison

"Nach vielen Regentagen während der Saison hoffen wir jetzt noch auf ein paar Wochen mit angenehmen Temperaturen und auf zahlreiche Badegäste, die den Spätsommer im Strandbad genießen", erklärt dazu Unternehmenssprecherin Ute Zaworka.

Bis Mitte September hat für gewöhnlich auch das Parkbad Krumpendorf, das im Besitz der Wörtherseegemeinde steht, geöffnet. "Erlaubt es das Wetter, ist das Bad auch danach noch geöffnet, der Eintritt ist dann kostenlos", erklärt dazu Vizebürgermeisterin Helga Beschliesser (ÖVP). Mit rund 3000 zahlenden Badegästen war der 16. Juli der stärkste Tag. Trotz Notbetrieb der Gastronomie – nach einem Todesfall und in weiterer Folge einem Konkurs konnten die neuen Pächter nur eingeschränkt arbeiten – zieht die Gemeinderätin dennoch eine positive Bilanz: "Die Nachfrage an Kabinen und Kästchen ist nach wie vor ungebrochen", die Wartelisten sind voll." Im nächsten Jahr soll auch die Parkbad-Gastronomie wieder uneingeschränkt verfügbar sein.

Sprungturm und Rutsche

Im Promenadenbad in Pörtschach, das ebenfalls im Besitz der Gemeinde steht, wirkte sich der neue Rutschentrum inklusive Sprungbrett positiv auf die Besucherzahlen aus. Die Gemeinde hatte dafür rund 500.000 Euro in die Hand genommen. Eine Investition, die sich offensichtlich bezahlt macht, wie Bürgermeisterin Sllvia Häusl-Benz (ÖVP) erklärt. Denn: "Wir durften wieder vermehrt Besucher aus den benachbarten Bundesländern begrüßen." Der stärkste Badetag in Pörtschach war der 16. August. Bis Mitte September will man auch hier noch Badegäste begrüßen. "Da sind wir flexibel", sagt Häusl-Benz.

Auf ein paar schöne Sommertage im September hofft man auch in Gerti's Strandbad am Keutschacher See. "Ich hoffe, dass wir heuer einigermaßen gut aussteigen. Die vielen Unwetter waren einfach nicht lustig", erklärt Gertraud Bialowas-Kegley, die seit 32 Jahren die Badegäste – vorwiegend Saisonkartenbesitzer, aber auch Urlaubsgäste – gastronomisch verwöhnt und seit zehn Jahren das gesamte Bad gepachtet hat. Den stärksten Tag verzeichnete man in Keutschach am 15. August.

Reifnitzer baden bis Ende September

Noch bis zum 30. September kann man sich im Strandbad Reifnitz die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Im Schnitt kamen heuer laut Pächter Enrico Schaschl täglich 500 Gäste. "Umsatzmäßig bin ich zufrieden, aber es ist definitiv weniger los als während der Coronapandemie. Ich habe das Bad 2019 übernommen und in Bezug auf die Besucherzahlen sind wir jetzt wieder auf dem Stand von damals." Auch die vielen Regentage hätten sich negativ ausgewirkt. Schaschl, der auch die Bad-Gastro überhat, beobachtet zudem einen Trend zum mitgebrachten Essen. "Das merkt man auch beim Müll."