Stefan Köchl (40) ist seit mehr als zehn Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in St. Martin in Klagenfurt. Die Leidenschaft zum Ehrenamt ist ihm in die Wiege gelegt worden. "Mein Vater und mein Opa waren beide bei der Freiwilligen Feuerwehr. Für mich war von Anfang an klar, dass ich nachziehen werde", sagt der gebürtige Klagenfurter.
Harte Woche mit vielen Einsätzen
Die Unwetter der vergangenen Woche forderten viel Ausdauer vom 40-Jährigen. Bis spät in die Nacht war der Servicetechniker mit seinen Kameradinnen und Kameraden unterwegs, um Menschen in Not zu helfen. Sofort nach Dienstschluss machte sich Köchl auf den Weg zur Feuerwehrwache. Er war bis zu acht Stunden pro Tag im Einsatz, unter anderem in Viktring, Waidmannsdorf und Ebenthal. Es waren aber nicht die körperlichen Arbeiten, wie das Auspumpen der überfluteten Keller, die ihm am meisten zu schaffen machten. "Die größte Herausforderung für mich war, die Betroffenen zu beruhigen. Viele standen unter Schock und waren verzweifelt, das hat mich schon mitgenommen", sagt Köchl.
Vor allem in schweren Zeiten wie diesen holt er sich Rückhalt bei seinen Kameraden. "Für mich sind diese Menschen wie eine zweite Familie, auf die man sich immer verlassen kann." Die Dankbarkeit, die ihm für sein Engagement entgegengebracht wird, schätzt der Klagenfurter sehr. Köchl erzählt, dass er während seiner Einsätze immer gut versorgt worden ist – von den Menschen vor Ort. "Von Kaffee und Kuchen bis zu einem warmen Mittagessen war alles dabei."
Seitdem sich die aktuelle Wetterlage beruhigt hat, ist im Leben des 40-Jährigen etwas Ruhe eingekehrt. Die Zeit nutzt der Klagenfurter nun, um sich auszuruhen. Für Urlaub bleibt ihm jedoch keine Zeit, denn die nächsten Einsätze stehen bald an. "Sobald der Grundwasserspiegel gesunken ist, machen wir mit den Aufräumarbeiten weiter. Dann heißt es wieder hundert Prozent geben", sagt Köchl.
Edina Rainer